Christian hat das Amnionband-SyndromJunge (11) ohne Augen geboren: "Fremde haben Angst vor ihm, doch ich finde, dass er perfekt ist"
Christian Buchanan aus Tennessee in den USA kam ohne Augen auf die Welt. Der Grund: Er leidet am Amnionband-Syndrom. Doch nicht nur seine Augen sind betroffen, sondern auch seine Lippen und die Nase. Außerdem entwickelt er sich langsamer als Gleichaltrige. Seit seiner Geburt musste der Junge schon zwölf Mal operiert werden. Der 11-Jährige hadert nicht mit seinem Schicksal und versucht das Beste aus seinem Leben zu machen. Auch wenn es kaum vorstellbar ist, werden Christian und seine Familie immer wieder angegriffen und beleidigt. Deswegen will seine Mama Lacey die Geschichte ihres Sohnes teilen, um die Menschen zu sensibilisieren. Wie Christian sich entwickelt hat, sehen Sie im Video.
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Immer wieder wird Christians Familie beschimpft
Schon im Mutterleib begann das Schicksal von Christian. Denn durch das Amnionband-Syndrom wickeln sich Gewebestränge um den Fötus und verhindern dadurch, dass das Baby normal wächst. Christians Eltern Lacey (35) und Chris (37) hielt das aber nicht eine Sekunde lang davon ab, ihren Jungen zu lieben, wie ein ganz normales Kind.
"Mein Sohn kam ohne Augen auf die Welt - Fremde haben Angst vor ihm, doch ich finde, dass er perfekt ist", sagt Mama Lacey stolz.
Dennoch werden sie immer wieder beschimpft und müssen sich böse Kommentare von Fremden anhören, sowohl auf der Straße als auch im Internet.
„Jemand kommentierte eines meiner TikTok-Videos und sagte, dass ich ihn hätte abtreiben sollen und ich keine Rücksicht auf sein Leiden nehme“, erzählte Lacey „NeedToKnow.Online“. „Ein anderer sagte, ich solle ihn ‘wie einen Hund einschläfern lassen’“. Es sind Aussagen, die einen fassungslos machen und je nach Stimmung reagiert auch Lacey unterschiedlich. Manchmal ignoriert sie solche Aussagen, aber eigentlich will sie, dass diese Leute zurechtgewiesen werden. Außerdem leidet sie, wie jede Mutter, mit ihrem Kind.
„Ich hasse es, dass er so kämpfen muss, aber ich versuche, mich nicht zu sehr aufzuregen, denn das tut keinem von uns gut“, so Lacey. Sie möchte auch nicht, dass „Christian sich selbst bemitleidet oder denkt, dass er etwas nicht tun kann, was er gerne tun möchte“.
Natürlich fällt es nicht immer leicht, nur positiv zu denken. Aber die Familie gibt sich gegenseitig Halt und so, sagt Lacey, werde an schweren Tagen auch mal geweint, aber dann raffen sich auch wieder alle zusammen und blicken nach vorne.
„Er liebt es, Menschen zum Lachen zu bringen,"
Besonders wichtig ist es der zweifachen Mutter, die als Rechtsanwältin arbeitet, auf Christians Schicksal, insbesondere seine Blindheit, aufmerksam zu machen. Und trotz aller Schwierigkeiten will sie, dass die Menschen Christian eben nicht als Sonderling oder behindert ansehen, sondern ebenfalls als Mensch und ihn schätzen. Sie kämpft für einen gerechteren Umgang für Menschen mit Handicaps und wird ihren Sohn niemals verstecken.
„Behinderte Menschen sind hier, sie existieren und so lange ich da bin, werde ich für sie kämpfen, damit sie einen Platz in der Gesellschaft haben“, beteuert Lacey.
Und Christian? Der ist so lebensfroh, lernt Geige, zankt und spielt mit seinem kleinen Bruder Chandler und lässt sich nicht unterkriegen. Im Gegenteil, er ist es sogar, der anderen Menschen eine Freude machen und sie zum Lachen bringen will. „Er liebt es, Menschen zum Lachen zu bringen, er erzählt so oft Witze und bittet mich, sie zu veröffentlichen“, erzählt die stolze Mutter.
Und genau das beeindruckt auch viele andere. Denn neben all der bösen Kommentare gibt es auch immer wieder Zuspruch für die Familie.
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„Es ist unglaublich und gibt mir die Hoffnung, dass das Gute das Schlechte überwiegt und dass sich die Welt und unsere Zukunft dahingehend verändern, dass sie freundlicher sind und Menschen mit Behinderungen akzeptieren“, sagt Lacey zuversichtlich. (kko)