„Ich fand das eine spannende Sache"
Aminata Touré ist die erste amtierende Politikerin auf der deutschen Vogue

Erstmals hebt die deutsche „Vogue“ eine amtierende Politikerin auf ihr Cover. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré sagt, warum sie beim Shooting mitgemacht hat, warum ihr Social Media wichtig ist und welche Rolle Mode in ihrem Leben spielt.
Es ist "mein Anspruch, Menschen zu erreichen, die sich nicht nur mit Politik auseinandersetzen"
„Ich fand das eine spannende Sache, weil das eine ganz andere Leserinnenschaft anspricht und es mein Anspruch ist, Menschen zu erreichen, die sich nicht nur mit Politik auseinandersetzen, sondern auch mit anderen Dingen - und dann auf ein politisches Thema stoßen“, sagte Schleswig-Holsteins Sozialministerin, die erste afrodeutsche Ministerin Deutschlands, dazu den „Kieler Nachrichten“.
Im Porträt der „Vogue“ (12/2022) wird sie mit den Worten zitiert: „Das Herrschaftswissen darüber, wie Politik funktioniert, ebnet oft den Weg in die Politik. In der Praxis führt das leider dazu, dass am Ende oft der gleiche Typ Mensch Politik macht. Das wiederum ist einer der wichtigsten Gründe, warum Leute sagen: Die sind da eh unter sich, das ist nichts für mich, Politik will ich nicht machen.“
Sie finde es wichtig, „als Politik Transparenz herzustellen“. „Du musst nicht jede Entscheidung gut finden, aber ich glaube, wenn du verstehst, wie Entscheidungen entstehen und was die Motivation dahinter ist, dann hast du ein größeres Zutrauen zu diesem demokratischen System.“
Bei Mode mag sie „farbenfrohe Sachen"
Das „Vogue“-Porträt thematisiert auch ihre vermeintliche Nahbarkeit in den sozialen Medien: „Vor der Vereidigung als Ministerin postete Touré am Morgen eine Instagram-Story davon, wie sie sich für diesen großen Tag zurechtmacht: „Und dann wurde ich plötzlich in Interviews gefragt: Lenkt das nicht von ihrem Ministerinnenamt ab, wenn Sie tanzen? Abgesehen davon, dass ich noch gar nicht Ministerin war, ist meine Antwort: Nein. Wie bitte soll mich das abhalten von meinem Job, dass ich morgens mal kurz meine Hüften schwinge?“
Touré wurde 1992 in Neumünster als Tochter von Flüchtlingen aus Mali geboren. Mit ihren drei Schwestern und den Eltern lebte sie lange in der Angst, abgeschoben zu werden. Erst als sie zwölf war, erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Touré ist seit Ende Juni Ministerin für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein im schwarz-grünen Kabinett unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).
In den „Kieler Nachrichten“ betonte die Ministerin, dass man beim Interview bei der „Vogue“ die Kleidung gestellt bekomme - „und die darf man übrigens nicht behalten“. Als Mode möge sie „farbenfrohe Sachen. Bei Marken kenne ich mich null aus, danach gucke ich nicht so stark.“ (dpa/eku)
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