Keine zuzahlungsfreie AlternativeAmalgam-Verbot in der EU: Droht jetzt der Kostenschock beim Zahnarzt?

Amalgam ist nichts mehr für den hohlen Zahn!
Das jedenfalls jetzt die Europäische Union beschlossen – ab 2025 sollen quecksilberhaltige Zahnfüllungen in der EU weitgehend verboten werden. Das Ziel: Gesundheit und Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von Quecksilber zu schützen. Kommt jetzt der Preisschock beim Zahnarzt?
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Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung: Verbot hat „gravierende Auswirkungen“
Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) kritisiert die EU-Entscheidung prompt scharf!
Und auch Patientinnen und Patienten könnten sich bald ärgern: Denn nur Amalgamfüllungen sind zuzahlungsfrei. „Ein Wegfall von Dentalamalgam wird die Versorgung insbesondere vulnerabler Patientengruppen deutlich erschweren“, schreibt die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung auf Anfrage von RTL.
Derzeit stünden keine „mit ausreichender Evidenz“ hinterlegten Alternativmaterialien für alle Versorgungsformen zur Verfügung. Um diese Wissenslücke zu schließen, müsse weiter geforscht werden, Ergebnisse würden erst in einigen Jahren vorliegen.
„Bei fachgerechtem Einsatz gehen von Dentalamalgam keine Gesundheitsgefahren aus“, so Vanessa Hönighaus von der KZBV. Auch eine Umweltgefährdung sei in Deutschland aufgrund der seit Jahrzehnten etablierten umfangreichen Schutzmaßnahmen nahezu ausgeschlossen.
„Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Amalgam der älteste, besterforschte zahnärztliche Werkstoff ist und in den allermeisten Fällen problemlos vertragen wird.“
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Im Video: Sind Füllungen aus Amalgam gefährlich?
Ausnahmen: Nur wenn unbedingt erforderlich
Ausnahmen für Amalgam soll es in Zukunft geben, wenn ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin eine solche Füllung für unbedingt notwendig hält, zum Beispiel aus medizinischen Gründen.
Für Kinder unter 15 Jahren, schwangere und stillende Frauen sind Amalgamfüllungen bereits seit 2018 verboten. Für sie wird ein alternatives Füllmaterial verwendet.
Eure Meinung ist gefragt!
Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.
Amalgam: Einziger Füllstoff ohne Zuzahlung durch Patienten
Amalgam als Zahnfüllung ist umstritten. Für gesetzlich Versicherte gibt es aber bisher keine zuzahlungsfreie Alternative.
Welche konkreten Auswirkungen hat das Amalgamverbot?
Verlässliche Aussagen dazu sind derzeit nicht möglich. „Es werden auf allen Ebenen Gespräche geführt“, so die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung gegenüber RTL. „Ungeklärt ist aktuell auch noch, wie der Leistungsanspruch der Versicherten ab 2025 ausgestaltet sein wird.“
Die Versorgung der Patienten müsse aber auch unter den neuen Bedingungen sichergestellt werden. (mit dpa)
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