Omikron auf dem Vormarsch
Lauterbach: "Inzidenz zwei bis dreimal so hoch"
Omikron in Hamburg und Schledwig-Holstein dominant
In vielen Ländern dominiert die neue Corona-Variante Omikron schon und lässt die Infektionszahlen nach oben schnellen – auch in Hamburg und Schleswig-Holstein ist Omikron schon vorherrschend. Im Rest der Republik ist die Variante ebenfalls auf dem Vormarsch. Und: Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) stellt klar, dass die Corona-Zahlen deutlich höher sind als derzeit angegeben.
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Inzidenz könnte jetzt schon über 600 liegen!
Die Weihnachtsfeiertage haben in Deutschland dazu geführt, dass die derzeitigen Infektionszahlen nicht wirklich belastbar sind, wie Gesundheitminister Karl Lauterbach (SPD) klargestellt hat. Der simple Grund. Auch Mitarbeiter in den kommunalen Gesundheitsämtern müssen mal Urlaub machen. „Es ist eine Unterdeckung von Personal dagewesen, die sich an Feiertagen besonders bemerkbar macht“, beschreibt Lauterbach.
Vorwerfen will er das aber keinem, schließlich seien die Personalzahlen in den Ämtern ohnehin schon gering. Dennoch: Die Folgen sind schwerwiegend. Denn die tatsächlichen Infektionszahlen sind wohl viel höher als derzeit angegeben. „Die Untererfassung ist wahrscheinlich in der Größenordnung, dass derzeit die tatsächliche Inzidenz zwei bis dreimal so hoch ist, wie die Inzidenz ist, die wir ausmessen.“ Heißt: statt der derzeitigen Inzidenz von 205,5 könnte die Sieben-Tage-Inzidenz bei über 600 liegen! Im Hinblick auf Silvester appellierte Lauterbach an die Bevölkerung: „Seien Sie bitte vorsichtig.“
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Streeck hält Durchseuchung für gefährlich
Auch der Virologe Hendrick Streeck, der Teil des Corona-Expertenrates ist, befürwortet Maßnahmen gegen die Omikron-Variante. Dennoch ist er sich sicher: „Wir müssen damit rechnen, dass wir im Januar wieder eine Welle sehen werden.“
Obwohl die Variante nach erster Datenlage milder verläuft, warnt Streeck im RTL-Interview vor einer zu raschen Durchseuchung. Man müsse aufpassen, dass nicht gleichzeitig zu viele Menschen krank werden, da „weil dann zu viele Menschen in Quarantäne gehen müssen und wird dadurch in kritischen Infrastrukturen eben Ausfälle haben.“
Vor diesem Problem warnt auch Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin: „Wir sehen, dass das Behandlungspersonal, das Pflegepersonal, aber auch Ärztinnen und Ärzte sich wieder infizieren könnte“, schildert er im RTL-Interview. (xst, dpa, reuters)
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