Kindern offenbar falsche Bescheinigungen ausgestellt

Ärztin wegen falscher Corona-Atteste angeklagt

Arne Dedert
Eine Statue der Justitia hält eine Waage und ein Schwert in der Hand. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Die Staatsanwaltschaft Göttingen erhebt wegen mutmaßlich falscher Gesundheitszeugnisse im Zusammenhang mit dem Corona-Schutz und Impfungen Anklagen gegen eine Ärztin aus Duderstadt. Das teilte die Behörde am Montag mit. Die Ärztin soll den Angaben nach zwei Kindern im Alter zwischen einem und fünf Jahren bescheinigt haben, dass sie von allen von der Ständigen Impfkommission empfohlenen und geforderten Schutzimpfungen dauerhaft freizustellen sind. Medizinische Gründe hätten dafür nicht vorgelegen.

Teilweise seien die Bescheinigungen ohne Untersuchung ausgestellt worden

Außerdem soll die Ärztin aus dem Landkreis Göttingen in 16 Fällen gleichlautende Atteste ausgestellt haben, die die Besitzer vom Tragen einer Corona-Schutzmaske befreiten. Der Ärztin sei dabei bewusst gewesen, dass bei keinem der Menschen eine gesundheitliche Einschränkung vorlag, die ein derartiges Attest rechtfertigte. Teilweise seien die Bescheinigungen ohne Untersuchung ausgestellt worden. Zwischen April 2020 und März 2021 hätten die ärztlichen Schreiben Menschen aus Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Brandenburg erhalten. Der Vorwurf lautet jeweils auf das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Das kann laut Gesetz mit einer Freiheitsstraße von bis zu zwei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft werden. Ein Termin für die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht Duderstadt steht noch nicht fest. (dpa/rri)