Autobahnmeisterei in Sorge Wildschweine machen Sex-Treff an Autobahnraststätte bei Köln unsicher

ARCHIV - 03.03.2019, Bayern, Neuschönau: Ein Wildschwein steht auf einem Plateau im Wald im Tier-Freigelände im Nationalparkzentrum Luse. (zu dpa «Wildschweine nerven Kommunen») Foto: Lino Mirgeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wildschwein
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Der Rasthof „Am Alten Hau“ an der Autobahn A553 zwischen Brühl und Weilerswist macht der Autobahnmeisterei im Moment große Sorgen, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Denn an dem Rastplatz in Nordrhein-Westfalen, der seit längerem ein beliebter Sex-Treff ist, tummeln sich in letzter Zeit nicht nur Menschen auf der Suche nach spontanen Treffen, sondern auch Wildschweine. Die haben zwar bisher noch kein Sextreffen versaut, könnten aber für andere Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich werden.

Rasthof auf der A553: Wildschweine werden von Essensresten angelockt

„Nicht nur zum Pause machen, trifft man sich hier auf dem Rasthof Am Alten Hau, sondern auch um sich gemeinsam zu amüsieren“, heißt es in einem einschlägigen Blogeintrag zu dem Treffpunkt an der Autobahn, der mit vier von fünf Sternen bewertet wird. Der Rastplatz sei bei schwulen und bisexuellen Männern beliebt, aber auch Heterosexuelle, die sich ausprobieren wollten, sollen öfter dorthin kommen. „Sobald es hier etwas dunkler wird, geht es hier schnell und unkompliziert zur Sache“, heißt es in dem Eintrag.

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Doch der rege Durchgangsverkehr auf dem Parkplatz hat dem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers zufolge gefährliche Folgen. Angelockt von Essensresten und Müll würden sich auch neugierige Wildschweine zu dem Sex-Treff verirren. Die Autobahnmeisterei habe vor einiger Zeit das Waldstück, in dem sich die Parkplatzbesucher gern zurückziehen, einzäunen lassen. Nicht um die Sextreffen zu verhindern – in den Zaun seien sogar Tore eingebaut worden – sondern eher, um die Wildschweine von dem Parkplatz und vor allem von der A553 fernzuhalten. Sollte sich eins der Tiere auf die Fahrbahn verirren, könnte das zu schweren Unfällen führen. Ein ausgewachsener Keiler kann bis zu 200 Kilogramm auf die Waage bringen.

Autobahnmeisterei will Wildunfälle verhindern

„Beliebter Sex-Treff an A553-Rastplatz bei Erftstadt wird zur Wildschwein-Gefahr“, warnt auch ein User in einem öffentlichen Chat. „Also ab jetzt etwas aufpassen.“ Auch das Internetforum Gay.de weist darauf hin, dass man sich auf dem Rastplatz nicht wie die letzte Pottsau verhalten sollte. „Bitte um Rücksicht der Natur“, steht dort. „Keinen Müll hinterlassen, keine Pflanzen kaputt machen und Wildtiere nicht belästigen.“

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Bereits im Mai 2022 war in User-Kommentaren die Rede davon, dass rund um den Rasthof Maßnahmen ergriffen würden. „Der Platz war immer schön, doch in der letzten Zeit wurde schwer von der Autobahnmeisterei aufgeräumt, abgeholzt und neu eingezäunt“, so ein User. Ob das genügt, um Verkehrsteilnehmer und Wildtiere getrennt zu halten? Die Autobahnmeisterei hofft nun, dass die Zäune bei den Sextreffen nicht beschädigt werden und alle ihren Abfall wieder mitnehmen. (jgr)