Prozess in GrimmaMann erfindet Krebserkrankung, um nicht für seine Kinder zahlen zu müssen
Geschmacklose Lügengeschichte.
Torsten K. aus Sachsen soll so getan haben, als hätte er Krebs. Offenbar nur, um sich vor den Unterhaltszahlungen für seine Kinder zu drücken. Dann kommt heraus, dass alles nur erfunden war.
Ex-Frau schämt sich dafür, „dass ich mit so was verheiratet war“
Verletzung der Unterhaltspflicht, Urkundenfälschung, Betrug. Das sind nur drei Punkte aus der langen Liste der Anklagepunkte gegen Torsten K. vor dem Gericht in Grimma. Einer Konfrontation weicht er aus, den Fragen, warum er versuchte, den Unterhalt für seine Kinder nicht zu bezahlen und weshalb der die Krebsdiagnose fälschte, weicht er aus.
Seine Ex-Frau Peggy ist beim Prozess anwesend. „Das mit der Krebserkrankung war eigentlich das Schlimmste für mich“, sagt sie. „Das hat mich richtig erschüttert, weil seine Oma an Krebs gestorben ist und meine Oma auch.“ Deswegen sei diese Lüge für sie „überhaupt nicht mehr vertretbar.“ Ihr bitteres Fazit: Sie schäme sich „ehrlich gesagt auch dafür, dass ich mit so was verheiratet war.“
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Angefangen hat alles im Juni 2020: 1.350 Euro soll der Bauingenieur monatlich für seine Kinder zahlen, bei einem angeblichen Nettoverdienst von 4.000 Euro erscheint das machbar. Als im August 2020 der Betrag auf 1.700 Euro angehoben wird, greift er zu einem unfassbaren Trick: Er lässt über seinen Anwalt verkünden, er habe Krebs, brauche angeblich teure Medikamente. Dafür soll er gefälschte Atteste und Apothekenbelege vorgelegt haben.
Geständnis und Geldstrafe
Vor Gericht selbst schweigt er zu den Vorwürfen. Neben gefälschten Arztberichten und Medikamenten Rezepten soll er auch Krankenscheine für seinen Sohn gefälscht haben. Oder Mietquittungen, um Geld vom Jobcenter zu erhalten.
Aufgeflogen ist das Ganze im Jahr 2022, weil sich seine ehemalige Ehefrau bei der Klinik nach Dokumenten, Arztberichten und der Krebs-Diagnose erkundigte. So erfuhr sie, dass der Mann nie dort Patient war und die Diagnose nicht von der Klinik ist.
Im Prozess gesteht Torsten K., das Gericht spricht ihn wegen des Gebrauchs unrichtiger Gesundheitszeugnisse, versuchtem Betrug und Urkundenfälschung schuldig. Er kommt mit einer Geldstrafe von 680 Euro davon.
Verwendte Quellen: eigene RTL-Recherche


