Thomas Gottschalk spricht Klartext im RTL-Interview„Ich bin nicht müde, den Leuten die Meinung zu sagen!”

von Marc Sterzenbach und Theresa Maas

Gendern, Me-too-Bewegung, Influencer!
Thomas Gottschalk kann und will nicht seinen Mund halten, wenn es um bestimmte Themen geht. Aber: Seine Meinung zu sagen, ist gefährlich. Natürlich weiß der 74-Jährige, dass viele in ihm nur einen alten weißen Mann sehen. Jetzt ist Thomas’ neues Buch „Ungefiltert” erschienen – für RTL-Moderatorin Frauke Ludowig der perfekte Anlass, ihn zum Interview zu treffen.

Thomas Gottschalk denkt nicht dran, seinen Mund zu halten

„Ungefiltert: Bekenntnisse von einem, der den Mund nicht halten kann” lautet der volle Titel von Thomas Gottschalks neuestem Werk (Heyne Verlag, 320 Seiten, 24 Euro). Und das ist Programm. Das Buch sei ein Plädoyer für mehr Gelassenheit im Umgang miteinander und eine sehr persönliche Bestandsaufnahme, heißt es im Klappentext. Thomas gehe der Frage nach, warum er sich heutzutage manchmal wie aus der Zeit gefallen vorkommt und wie sich unsere Gesellschaft verändert hat. Aus der Sicht eines älteren Mannes, der sehr viel erlebt hat – und allein wegen seines Alters missbilligen das manche. Aber alles einfach so hinnehmen, das geht für die „Wetten, dass..?”-Legende nicht.

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„Man darf mich ungestraft einen alten weißen Mann nennen, was ja auch eine Beschimpfung ist. Oder zumindest einen onkeligen Typen, der daherkommt und nichts begriffen hat. Ich bin der Meinung: Ich weiß sehr wohl, was los ist”, erklärt uns Thomas im RTL-Interview. Er wolle nicht rüberkommen als ein „mürrischer, mauliger, alter Mann, der sich mit nichts mehr anfreunden kann”. „Aber ich behaupte schon, dass mir mein Geschäftsbereich weggebrochen ist. Der Samstagabend ist ja auch nicht mehr das, was er mal war”, so der Moderator weiter.

„Ich bin alt genug, um zu wissen, wovon ich rede”

Ans Aufhören denke er trotzdem noch lange nicht – und erst recht nicht daran, seinen Mund zu halten. „Wenn man mich in den Ruhestand versetzen will, dann maule ich. Und dann werde ich auch mürrisch, weil ich sage, Ruhestand ist etwas, was mit einer gewissen Würde zu tun hat, die ich nicht besitze. Mit einer gewissen Altersmüdigkeit. Der Ruhestand ist ja etwas, wo man sagen kann, man muss jetzt ruhen, weil man müde ist. Ich bin nicht müde. Ich bin auch nicht müde, den Leuten die Meinung zu sagen. Im Gegenteil, ich traue mich jetzt, weil ich sage, ich bin alt genug, um zu wissen, wovon ich rede.”

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Und: „Bis ich umfalle, rede ich und bis ich umfalle, reiße ich die Klappe auf. Und bis ich umfalle, lässt man mich Gott sei Dank im Fernsehen auch noch in eine Kamera sprechen.” Es wird also weitergehen mit Thomas im Fernsehen. Egal, ob ihn manche als alten weißen Mann beschimpfen.