Ex-Dschungelcamp-Kandidatin machte Erkrankung 2018 öffentlichMediziner zum Tod von Nadja Abd el Farrag – so gefährlich ist Leberzirrhose!

Große Trauer um Naddel!
Die Nachricht um den Tod von Nadja Abd el Farrag (†60) erschüttert ganz Deutschland. Die langjährige Partnerin von Dieter Bohlen (71) und Ex-Dschungelcamp-Kandidatin ist am 9. Mai in Hamburg gestorben und wurde nur 60 Jahre alt. Die Todesursache: Organversagen. Schon länger soll sie gesundheitliche Probleme gehabt haben: Unter anderem litt sie unter Leberzirrhose. Doch was genau ist das eigentlich?
Nadja Abd el Farrag bereits vor Jahren an Leberzirrhose erkrankt: Mediziner erklärt die tückische Krankheit
Ein Leben, geprägt von Höhen und Tiefen! In ihrer Biografie „Achterbahn” machte Nadja Abd el Farrag 2018 letztendlich öffentlich, dass sie an Leberzirrhose litt. Verantwortlich für die Erkrankung machte sie die Medikamente für ihre ADHS-Erkrankung. Doch auch Alkohol war immer wieder ein schwieriges Thema für Naddel: Trotz der Leberprobleme wollte sie darauf nicht verzichten. Sie habe sich oft „verloren und heimatlos” gefühlt, erklärte die Tochter einer Deutschen und eines Sudanesen ihren Alkoholkonsum.
Es liegt daher auf der Hand, dass der erhöhte Alkoholkonsum der Ex-Dschungelcamp-Kandidatin über die Jahre hinweg zu einer Verschlechterung ihres Gesundheitszustands beigetragen haben könnte.
Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Specht erklärt im RTL-Interview: „Eine Leberzirrhose ist das Endstadium einer starken Leberschädigung. Wenn die Leber gestresst und überlastet wird, reagiert sie mit Vernarbung. Das nennt man Leberfibrose. Ursachen dafür können Alkohol, Ernährung, Entzündungen, Hepatitis B und bestimmte Arzneimittel sein. Durch diese Vernarbungen bleiben immer weniger gesunde Leberzellen übrig, die ihrer eigentlichen Aufgabe neben der Eiweißproduktion – ihrer Entgiftungsaufgabe – nicht mehr richtig nachkommen können. Ab einem bestimmten Punkt ist die Leberfibrose so weit ausgeprägt, zum Beispiel im Bindegewebe, dass es eben zur Zirrhose kommt.”
Diese sei, im Vergleich zur Fibrose, nicht mehr rückgängig zu machen. Heißt: „Wenn die Leber erst einmal in diese Komplett-Verhärtung übergegangen ist, dann ist da nichts mehr zu machen. Das Lebergewebe ist tot. Häufig bleibt nur noch die Lebertransplantation.”
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Von der Leberfibrose zur Leberzirrhose: So gefährlich sind die Auswirkungen von Alkohol wirklich
Ein Grund für eine solche Organschädigung sei die Fettleber, die bekommen viele Menschen aufgrund ihrer Ernährung, wenn sie ohnehin eine gewisse Veranlagung dafür haben und zu viel essen, sagt Specht.
Doch auch Alkohol spielt eine große Rolle: „Alkohol ist ein Zellgift, jede Zelle unseres Körpers wird durch ihn geschädigt. In kleinsten Mengen vielleicht nicht so schlimm, aber trotzdem schädigend. Wenn dieses Zellgift bei einer Alkoholsucht stetig zugeführt wird, ist das sehr problematisch für unsere Organe. Denn wenn erst einmal die Leber ausfällt, dann fallen im Nachgang alle anderen Organe aus, weil sie nicht mehr richtig arbeiten können. Zum Beispiel klappt die Entgiftung über die Nieren nicht mehr.”
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Leidet man zunächst an einer Leberverfettung, der Vorstufe einer Leberzirrhose, der sogenannten Leberfibrose, sei das Ganze behandelbar. Dann helfe nur der komplette Alkoholverzicht. „Aber wenn ich jetzt weiterhin Alkohol trinke, auch in kleinen Mengen, töte ich auch noch die letzten funktionstüchtigen Leberzellen. Und dann ist es schnell zu spät”, sagt der Mediziner.
Wie gefährlich die Folgen einer Leberschädigung ist, sei vielen Menschen nicht bewusst, weiß Specht. „Wenn die Leber nicht mehr richtig arbeiten kann, fließt das Blut in einen Umgehungskreislauf über die Venen, entlang der Speiseröhre. Die Venen sind aber viel zu dünn, sodass sie oft reißen und es in die Speiseröhre hinein bluten kann. Die Betroffenen erbrechen dann Blut – ein hochdramatisches Ereignis.”
Oder aber, so Specht: „Wenn nicht genug Eiweiße über die Leber produziert werden, tritt Wasser aus den Blutgefäßen ins Gewebe aus. Es kommt zu Ödemen und – insbesondere durch Alkohol – zum sogenannten Bauchwasser. Wasser sammelt sich im Bauchraum an, der Bauch wird ganz groß, was ebenfalls gefährlich ist.”
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Multiorganversagen: Kann man an einer Leberzirrhose sterben?
Die Antwort lautet ganz klar: Ja! „Wir brauchen die Leber unbedingt. Wir haben nur eine davon, wenn die kaputt ist und kein funktionstüchtiges Gewebe mehr übrig ist, sterben wird”, erklärt Specht. Sowohl die Leber als auch andere Organe sind so geschädigt, dass ein Multiorganschaden vorliegt. Entweder versagen sie nacheinander oder gleichzeitig, was zum Tod führen kann. „So ein Multiorganversagen ist dann mit dem Leben einfach nicht mehr vereinbar.”
Bedeutet: Bei betroffenen Personen, die wirklich lange an Leberzirrhose leiden, muss man davon ausgehen, dass bereits viele Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden und diese Menschen meist Wochen, oft auch schon Monate davor nicht mehr wirklich richtig ansprechbar sind. „Gerade, wenn Alkohol die Ursache ist, muss man davon ausgehen, dass auch das Gehirn schon lange Zeit stark geschädigt worden ist.”
Ein Tod, der auf Leberzirrhose und somit auf Multiorganversagen zurückzuführen ist, sei kein Tod, der plötzlich aus relativem Wohlbefinden heraus entsteht. „Der Körper wurde vergiftet. Ein solcher Tod ist nicht zu vergleichen mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, wo man von einer auf die andere Sekunde aus dem Leben gerissen wird. Das hier ist ein schleichender Prozess, der sich über Wochen oder Monate zieht.”
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