Gewinnt ein Mann aus dem Kongo den ESC?
„Ich freue mich so auf die Konkurrenz!”

Ein Jahr nach dem Skandal um Joost Klein könnte ER den Sieg für die Niederlande holen!
Claude heißt der diesjährige ESC-Teilnehmer unseres Nachbarlands. Wir haben mit dem jungen Mann gesprochen, der in der Demokratischen Republik Kongo geboren wurde, im Alter von neun Jahren mit seiner Familie in die Niederlande floh und sich jetzt mit 21 bereit macht, eine weitere Top-Platzierung für seine Wahlheimat einzufahren.
Niederlande beim ESC? Da war doch was mit Joost Klein!
Im letzten Jahr gab es einen handfesten Skandal um den niederländischen Künstler Joost Klein, gegen den wegen Bedrohung einer Kamerafrau nach dem 2. Halbfinale ermittelt wurde. Die Europäische Rundfunkunion EBU entschied sich, Klein vom Finale auszuschließen, und der niederländische Sender Avrotros dachte an einen kompletten Rückzug vom Wettbewerb. Joost war mit seinem Song „Europapa“ ein absoluter Top-Favorit auf den Sieg. Obwohl die genauen Umstände um den Eklat bis heute nicht geklärt sind, wurden die Ermittlungen eingestellt. Avrotros entschied sich dann doch für eine Rückkehr zum ESC und schickt mit Claude einen vielversprechenden jungen Künstler nach Basel.
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ESC-Kandidat ist ein Wanderer zwischen den Welten
Claude (sprich „Cloud“) wandelt zweifelsfrei zwischen den Welten. Mit seiner Mutter spricht er Französisch, in seiner Wahlheimat spricht er natürlich Niederländisch und auch sein Englisch ist, wie das der meisten Niederländer, fließend. Diese Welten kombiniert er auch in seinen Songs. Mal mixt er Niederländisch und Englisch, mal – wie in seinem ESC-Song „C’est la vie“ – Englisch und Französisch. Dazu tanzbare Pop-Beats und man möchte sofort mitsingen. Wen wundert es da, dass er seit Wochen auf Platz fünf der Wetten steht?
Zu RTL.de sagt er, dass ihm dieser Zuspruch selbstverständlich gefällt. Aber er ist sich auch bewusst, dass bis zu seinem Halbfinale am 13. Mai noch einiges passieren kann. Noch kennt niemand das Konzept seiner Performance. Er verrät aber, dass er während des Auftritts tanzen wird. Es kann sich also alles noch ändern – und darüber denkt er konstant nach.
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Claude ist jetzt Teil der ESC-Familie
Anfang April fand in Amsterdam ein erstes Live-Fan-Event mit 30 Teilnehmern des diesjährigen ESC statt. Auch Claude war dabei. Es war seine erste Berührung mit der sogenannten „Bubble“. So nennen sich die Fans gern selbst. Jeder ESC-Künstler wird in die Bubble aufgenommen und gehört auf immer zur Familie. Davon zeigt sich Claude, der rund fünf Minuten mit dem Auto vom Amsterdamer Fan-Event entfernt wohnt, regelrecht überwältigt. „Es ist eine völlig andere Welt und ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen“ sagt er. „Die Fans haben meinen Song mitgesungen und hatten Geschenke für jeden Künstler.“ Auch zwischen den Teilnehmern sind erste Freundschaften entstanden. „Ich freue mich so auf die Konkurrenz!“ schwärmt der 21-jährige.
Claudes Top-Favoritin Louane singt ebenfalls auf Französisch
Besonders die französische Teilnehmerin Louane mit ihrem Song „Maman“ hat es ihm angetan. Beide widmen ihre ESC-Titel ihren Müttern. Aber auch JJ aus Österreich mit „Wasted Love“ ist für ihn ein Top-Favorit. In den nächsten Wochen reist er weiterhin durch Europa, um seinen Song zu promoten. Doch auch aus der Heimat erhält er Unterstützung. „Ich bin schon länger mit Stien, die als S10 bekannt ist, befreundet“ erzählt Claude. Die Sängerin ist ebenfalls Teil der Bubble, denn sie vertrat die Niederlande 2022 in Turin und belegte mit „De Diepte“ den elften Platz. „Sie empfiehlt mir, alles einfach zu genießen und in mich aufzusaugen. Und das werde ich tun. Loslassen und das Erlebnis genießen!“
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Auf welchem Platz Deutschland in diesem Jahr wohl beim Eurovision Song Contest in Basel landet? Die deutschen Vorrunden-Shows und das Finale (verantwortet vom NDR) stehen jederzeit zum Abruf für euch bereit!