„Whatcha gonna do, brother?

Nachruf auf Hulk Hogan – für immer Wrestling-Superstar und Pop-Ikone

Markanter Schnauzbart, Bandana, braungebrannte Haut und „24-inch Pythons“!
Mit diesen Markenzeichen wurde Hulk Hogan zur ikonischen Kultfigur und einem globalen Pop-Phänomen. Hogan, mit bürgerlichem Namen Terrence „Terry” Gene Bollea, gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten Wrestler aller Zeiten. Doch er war auch Schauspieler, Reality-Star und ein Meister der Selbstvermarktung. Nun ist Hogan im Alter von nur 71 Jahren gestorben.

Vom Bassisten zum Wrestling-Superstar

Beim Wrestling landete der 1953 in Georgia geborene Hulk Hogan durch die Musik: Zu Beginn der 1970er Jahre spielte er in Florida als Bassist in einigen Rockbands. Die traten in Bars auf, in denen auch viele Wrestler verkehrten. Bei ihnen erregte weniger Bolleas Gitarrenkunst Aufmerksamkeit als vielmehr seine stattliche Statur von 2,01 Meter. Hogan ließ sich davon überzeugen, ins Wrestling einzusteigen. Im August 1977 bestritt er seinen ersten professionellen Fight.

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Der Wrestler starb mit 71 Jahren. (Archivbild)
Der Wrestler starb mit 71 Jahren. (Archivbild)
John G. Mabanglo/epa/dpa

Zwei Jahre später gab er als „The Incredible“ Hulk Hogan sein Debüt in der World Wrestling Federation WWF (heute World Wrestling Entertainment WWE) und stieg schnell zum Superstar auf. Der Lohn: Die erste große Rolle in Sylvester Stallones Film „Rocky III – Das Auge des Tigers“.

In Sache Karriere warf Hogan das aber zunächst zurück: Weil er das Hollywood-Engagement nicht abgesprochen hatte, warf ihn die WWF raus. Doch Rocky III machte Hogan zum Superstar – und die WWF holte ihn unter einem neuen Besitzer 1983 zurück.

Die Ära der „Hulkamania”

Von da an ging es lange nur noch nach oben: Mit seinem Sieg über den Iron Sheik 1984 begann die Ära des „Hulkamania“, die Wrestling aus dunklen Hallen in ausverkaufte Stadien katapultierte. Millionen sahen im TV zu – auch in Deutschland hatte Holgan seine Fans. Bis heute unvergessen: Sein legendärer Bodyslam gegen André the Giant 1987 bei WrestleMania III.

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Zu Beginn der 1990er zog sich Hogan erstmals für längere Zeit aus der Öffentlichkeit zurück. Doch er kehrte immer wieder mit spektakulären Auftritten zurück in den Ring – später, mit fortschreitendem Alter als Moderator vor den Kämpfen. Anfang 2025 hatte er seinen letzten Wrestling-Live-Auftritt.

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Schauspieler, Reality-Show-Star, Merchandise-Master

Daneben spielte Hogan immer wieder in Filmen mit, nach Rocky III unter anderem in Mr. Nanny und Suburban Commando. Mit „Thunder in Paradise“ hatte er auch eine eigene Serie und war Star einer Reality-Show: „Hogan Knows Best“. Und: Er war ein wandelndes Merchandise: von einer eigenen Modemarke über Actionfiguren bis hin zu Videospielen.

Rassimus, Sex-Videos und ein spektakulärer Prozess

Doch auch mit Skandalen schrieb Hogan Schlagzeilen: 2015 tauchte ein Video auf, in dem er sich über den afroamerikanischen Freund seiner Tochter, der US-Schauspielerin und Sängerin Brooke Hogan, rassistisch äußerte. Später entschuldigte er sich.

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Hulk Hogan Tochter Brooke Hogan beim Nascar Nextel Cup Dover 400 auf dem Dover International Speedway in Delaware 2006
Hulk Hogan mit seiner Tochter Brooke. (Archivbild)
IMAGO / Imagn Images

Drei Jahre zuvor hatte der Klatschblog Gawker.com ein Sexvideo von Hogan veröffentlicht. In einem Zivilprozess wurde ihm deshalb 2016 Schadensersatz in Höhe von 115 Millionen Dollar zugesprochen – das bedeutete die Insolvenz und das Ende von Gawker. Später stellte sich heraus: Der Tech-Milliardär Peter Thiel hatte Holgans Anwaltskosten in Höhe von rund zehn Millionen Dollar übernommen – offenbar eine Retourkutsche für einen Gawker-Artikel über Thiel, in dem dessen Homosexualität thematisiert worden war.

Seinen letzten Kampf konnte Hogan nicht gewinnen

Hogan blieb bis zuletzt ein Meister der Selbstinszenierung, einer der Superstars, die Wrestling zur Massenunterhaltung gemacht haben. Er hinterlässt seine 25 Jahre jüngere Frau Sky Daily, seine erwachsenen Kinder Brooke (37) und Nick (34) – und Millionen Fans weltweit, die mit ihm gelitten, gejubelt und das legendäre „Whatcha gonna do, brother?“ („Was wirst du jetzt tun, Bruder?“) gerufen haben.

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Es bedeutete, dass Hogans Gegner ein mächtiger und überwältigender Angriff bevorstand – ausgeführt mit seinen „24-inch Pythons“, der ebenso legendäre Ausdruck für Hogans massige Oberarme mit dem Umfang einer „60-Zentimeter-Python”.

Zuletzt hatten Gerüchte über gesundheitliche Probleme zugenommen. Hogan hatte sich im Laufe der Jahre bereits zahlreichen Operationen unterziehen müssen. Seinen letzten Kampf konnte er nicht gewinnen. Er starb am 24. Juli 2025 in seinem Zuhause in Clearwater (Florida) an einem Herzstillstand.

Doch als Wrestling-Superstar und Pop-Ikone wird er unsterblich bleiben. (wwi)