Stute nach Sturz eingeschläfert„Pferderennen sind eine ausbeuterische Industrie”

Auf der Galopprennbahn München-Riem kam es Anfang November zu einem tragischen Zwischenfall.
Auf der Galopprennbahn München-Riem kam es Anfang November zu einem tragischen Zwischenfall.
dpa

Genug ist genug!
Anfang November stürzt auf der Galopprennbahn in München-Riem ein Pferd so schwer, dass es wenig später eingeschläfert werden muss. Es ist nicht der einzige tragische Zwischenfall in den vergangenen Wochen. Die Tierrechtsorganisation Peta schlägt Alarm - und ein fordert Verbot von Pferderennen.

Pferd stirbt nach Pferderennen in München

„Pferderennen sind eine ausbeuterische Industrie, die aus leidensfähigen Lebewesen massiven Profit schlägt”, erklärt Jana Hoger, Fachreferentin bei der Tierrechtsorganisation Peta „Die sensiblen Tiere werden mit roher Gewalt gezwungen, an diesen Rennen teilzunehmen und gegen ihren Willen zu gefährlichen Höchstleistungen getrieben.”

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Damit soll nun Schluss sein. Die Tierrechtsorganisation will Todesfälle oder Verletzungen bei Pferderennen nicht mehr hinnehmen. Endgültig zum Überlaufen brachte das Fass die Tragödie am 10. November auf der Galopprennbahn in München-Riem. Beim sogenannten HKJC World Pool Handicap über 1.400 Meter war die von Jutta Mayer trainierte vierjährige Stute Schwarz Blau gestürzt - und starb. „Trotz aller tierärztlichen Bemühungen – es ist wirklich alles versucht worden – musste die Stute eingeschläfert werden”, erklärte der Geschäftsführer des Münchener Rennvereins Sascha Multerer. Ihr Reiter Tomas Roman musste den Angaben zufolge anschließend mit einem Bruch ins Krankenhaus gebracht werden.

Besonders tragisch: Nur wenige Tage nach dem Schock in München starben gleich drei Pferde beim traditionsreichen Rennen im englischen Cheltenham.

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Peta fordert Verbot von Pferderennen

Für die Peta ist es daher „höchste Zeit, ein gesetzliches Verbot von Pferderennen auf den Weg zu bringen.” Und die Organisation meint es ernst. Sie hat nach dem schockierenden Vorfall nach eigenen Angaben gegen die Verantwortlichen Strafanzeige gestellt. Diese ist demnach bei der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingegangen. Gegen wen genau sich die Anzeige richtet, erklärte Peta nicht. Die Behörde konnte den Eingang zunächst nicht bestätigen.(pol/dpa)