Provokations-Ärger zwischen Erzrivalen
Hockey-Stars gehen nach Final-Drama aufeinander los

Hässliche Szenen nach Hockey-Drama!
Deutschlands Hockey-Männer verlieren im hochdramatischen Olympia-Finale Gold. Die Entscheidung im hitzigen Duell mit den Niederlanden fällt erst im Penaltyschießen (1:3). Kurz darauf kippt die Stimmung – und es kommt zu einer Rudelbildung.
Niederländer provoziert Deutschland-Keeper mit Klaps gegen den Kopf
Grund dafür ist eine unsportliche Provokation der Niederländer nach dem entscheidenden Treffer. Abseits der Kamera provoziert Siegtorschütze Duco Telgenkamp den deutschen Torwart Jean-Paul Danneberg mit seinem über den Mund gelegten Zeigefinger. Zudem gibt er ihm noch einen Klaps auf die Helmseite. Unfassbar!
Zu viel für Dannebergs Teamkollege Niklas Wellen. Wutentbrannt und schimpfend stürmt er auf die feiernden Niederländer zu, liefert sich ein Handgemenge mit mehreren Spielern. Dabei wird Wellen von einem Niederländer sogar am Hals gepackt, wie Bilder belegen. Der giftige Telgenkamp provoziert derweil einfach weiter und streckt Wellen die Zunge raus.

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Sofort eilen weitere Spieler beider Mannschaften hinzu. Es folgt eine Rudelbildung. Erst nach kurzer Zeit beruhigen sich die Gemüter auf beiden Seiten. Wellen schimpft anschließend: „Das ist das unsportlichste Verhalten, das ich in meinem Leben von einem Gewinner je gesehen habe. Der hat den schönsten Moment seines Lebens, gewinnt Gold bei den Olympischen Spielen und rennt zu unserem Torwart, der am Boden liegt und weint, kniet sich nieder und macht den Silencer.” Ähnlich sieht es Wellens Teamkollege Tom Grambusch. „Ich finde es ein bisschen fragwürdig. Wenn man Gold gewinnt, würde ich zu meinen Jungs gehen und feiern”, sagt der 29-Jährige.
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„Dass das so ausartet, das ist unschön”
Doch warum provoziert Telgenkamp den bereits geschlagenen Deutschland-Keeper? Danneberg behauptet vor dem Finale der Erzrivalen, „die Holländer haben richtig Angst.” Eine Aussage, die bei dem frischgebackenen Olympiasieger offenbar überhaupt nicht gut ankommt.
Für Grambusch dennoch kein Grund, so zu antworten. „Es gab vorher ein, zwei Kommentare, die nicht schlimm waren, die dazugehören. Dass das so ausartet, das ist unschön.” An einem klärenden Gespräch mit den Niederländern haben die Deutschen offenbar kein Interesse: „Das wird stehenbleiben.” (pol/mit dpa)