Ex-Biathlon-Star ist totSport-Welt trauert um Laura Dahlmeier – „ihre Geschichte bleibt“

Tagelang wurde gehofft, nun gibt es traurige Gewissheit!
Laura Dahlmeier ist bei einem tragischen Unglück beim Bergsteigen in Pakistan gestorben. Nach mehreren Tagen wurde die jetzt Rettungsaktion abgebrochen. Nicht nur die Sport-Welt trauert.

Laura Dahlmeier ist tot – Ex-Biathlon-Star stirbt nach Bergdrama

Laura Dahlmeier ist bei einem tragischen Bergunfall in Pakistan ums Leben gekommen. Die Bergungsaktion im Karakorum-Gebirge war erfolglos und wurde am Dienstagabend Ortszeit eingestellt, teilte ihr Management mit. Zuvor waren bereits bei einem Hubschrauber-Überflug an der Unglücksstelle keine Lebenszeichen festgestellt worden. Auch auf Grundlage der Schilderungen ihrer Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen, sei „vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen“, hieß es weiter. Dahlmeier wurde nur 31 Jahre alt.

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„Ihre Geschichte bleibt“ – Familie und Sportwelt trauert um Laura Dahlmeier

„Wir nehmen Abschied von einem großartigen Menschen“, teilt Familie Dahlmeier mit. „Laura hat mit ihrer herzlichen und geradlinigen Art unser Leben und das Leben vieler bereichert. Sie hat uns vorgelebt, dass es sich lohnt für die eigenen Träume und Ziele einzustehen und sich dabei immer treu zu bleiben.“ Weiter heißt es: „Wir sind von Herzen dankbar, liebe Laura, dass wir an deinem Leben teilhaben durften. Unsere gemeinsamen Erinnerungen geben uns Kraft und Mut unseren Weg weiterzugehen.”

Ihre langjährigen Weggefährtinnen Magdalena Neuner und Miriam Neureuther erinnern sich mit bewegenden Worten an die Ausnahmesportlerin. „Sie war ein großes Vorbild in der Hinsicht, dass sie ihr Leben gelebt hat und sich überhaupt nicht von anderen Leuten beeinflussen ließ“, so Neuner. „Da war sie für mich eine Pionierin. Dass sie immer ihrer Leidenschaft gefolgt ist - das haben wenige geschafft so wie Laura.“ Schon seit ihrer Kindheit kennen sich die Frauen. „Laura und ich haben eine lange Geschichte zusammen, wir haben ja schon als Kinder zusammen trainiert.“ Neureuther schreibt auf Instagram: „Du warst eine außergewöhnliche Sportlerin, die es so sicher kein zweites Mal auf dieser Welt geben wird! Aber vor allem als Mensch Laura wirst du uns allen sehr fehlen.”

„Ich durfte sie einige Male treffen und sie hat erzählt, wie ihr die Berge Ruhe und Erdung geben“, schreibt Mareile Höppner auf Instagram. „So widersinnig dies gerade klingen mag. So kann es in all der Trauer, vielleicht ein friedlicher Blick sein, auf dieses so tragische Unglück.“

„Wie so viele Menschen in unserem Land habe ich bis zuletzt um Laura Dahlmeier gebangt und gehofft, dass sie nach ihrem tragischen Bergunfall in Pakistan doch noch lebend geborgen werden könnte“, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Dahlmeiers Eltern zuvor sein tief empfundenes Beileid ausgesprochen hatte. Steinmeier würdigte die Sportlerin als „eine Botschafterin unseres Landes in der Welt, ein Vorbild für ein friedliches, fröhliches und faires Miteinander über Grenzen hinweg.“ So werde sie in Erinnerung bleiben.

„Laura Dahlmeier hinterlässt ein Vermächtnis, das weit über Medaillen hinausgeht: Ihr Einsatz für den Sport, ihre Leidenschaft für die Natur und ihr Engagement für die Gesellschaft machen sie zu einer inspirierenden Persönlichkeit“, so Thomas Weikert (DOSB-Präsident). „Ihre Geschichte bleibt. Als Tochter, Schwester, Freundin, Olympionikin und Biathlon-Legende.“

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Laura Dahlmeier war ein „außergewöhnlicher Mensch voller Lebensfreude, Mut und Herzlichkeit“

Seit Dienstag hatte die Sportwelt um die Ausnahmeathletin gebangt. Die Bergung gestaltete sich aufgrund des Geländes als äußerst kompliziert. Der Deutsche Skiverband (DSV) drückte seine tiefe Trauer aus. Dahlmeier sei „nicht nur eine der erfolgreichsten Athletinnen in der Geschichte des Deutschen Skiverbandes“ gewesen, „sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch voller Lebensfreude, Mut und Herzlichkeit – auf und neben der Loipe.“ DOSB-Präsident Thomas Weikert sagte: „Wir sind zutiefst erschüttert über den plötzlichen und viel zu frühen Tod dieses wunderbaren Menschen.“

„Nach der gestrigen schrecklichen Nachricht, hatte ich bis heute die innige Hoffnung, dass Laura ein Engel bei ihr hat, der beisteht, bis die Retter zu ihr stoßen können“, teilt Sven Hannawald RTL mit. „Mit der heutigen Klarheit, dass sie es nicht überlebt hat, bin ich zutiefst bestürzt. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und geliebten Umfeld. Mehr bleibt leider bei solch einer Tragödie am Ende nicht. Ruh in Frieden liebe Laura ...“

Schon zuvor hatten in den Sozialen Netzwerken zahlreiche Sportler Anteil an Dahlmeiers Schicksal genommen. „Ich denke an dich Laura“, schrieb etwa Ex-Biathlonstar Magdalena Neuner auf Instagram als noch nach Dahlmeier gesucht wurde. Nachdem der Tod bestätigt wurde, postet die Sportlerin ein schwarzes Herz zu einem Foto von sich und der 31-Jährigen. „Auf einmal steht die Zeit still. Wir alle denken an dich, Laura“, schrieb Rodler Felix Loch. Die Passion fürs Bergsteigen war auch mit ein Grund für Dahlmeiers frühes Karriereende 2019 im Alter von 25 Jahren.

Seit Dezember 2019 stand Laura Dahlmeier dem ZDF-Sportteam als Biathlon-Expertin zur Verfügung. „Wir trauern um eine große Sportlerin, eine geschätzte Kollegin und beeindruckende Persönlichkeit“, sagt ZDF-Sportchef Yorck Polus. „Mit großer Bestürzung haben wir vom tragischen Tod unserer Kollegin Laura Dahlmeier erfahren“, so ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. „Sie gehörte seit bald sechs Jahren als Fachexpertin zu unserer ZDF-Familie. Ihr Engagement, ihr Wissen und ihre Leidenschaft für den Sport haben unsere Berichterstattung bereichert und sie zu einer hochgeschätzten Stimme im ZDF gemacht. Unsere Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Freunden. Laura hat viele Menschen inspiriert. Wir werden sie in dankbarer Erinnerung behalten.“(jow mit sid und dpa)