„Warum ich – und für was?“

Jürgen Klopp bei Verleihung des Bundesverdienstordens tief berührt

Große Ehre für einen Trainer mit Herz!
Jürgen Klopp erhält den Bundesverdienstorden und zeigt sich bescheiden. Im Schloss Bellevue überreicht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem 57-Jährigen die Auszeichnung.

Kult-Trainer fühlt sich demütig

Klopp, bekannt für seinen Humor und seine Bodenständigkeit, wirkt sichtlich gerührt. Er fühle sich „so wie es sein sollte, sehr demütig heute, sehr klein in der Gruppe von so außergewöhnlichen Menschen mit so außergewöhnlichen Geschichten”, erzählt der Kult-Trainer nach der Verleihung. Als er von der Auszeichnung erfahren hat, habe er sich gefragt: „Warum ich – und für was?“ Schließlich habe er die Erklärung gelesen und sich gedacht: „Okay, wenn das notwendig war, dann kann man das sicher so sehen”, erzählt Klopp mit einem Augenzwinkern.

Jürgen Klopp hat den Verdienstorden erhalten und das Thema Bundestrainer ausgeblendet.
Jürgen Klopp erhält Bundesverdienstorden
Bernd von Jutrczenka/dpa

Im Video: Jürgen Klopp zurück beim BVB

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Fußballtrainer ist ein großes Vorbild

Moderiert wird die Veranstaltung am Dienstag (1. Oktober) von Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner. Sie lobt Klopp nicht nur für seine sportlichen Erfolge, sondern auch für sein Engagement abseits des Platzes. Erfolg und Ruhm hätten den 57-Jährigen „nie davon abgehalten, den Menschen hinter jedem Sportler zu sehen“, sagt sie. Der Ex-Trainer vom FC Liverpool, Borussia Dortmund und Mainz 05 sei „vielen ein großes Vorbild geworden – und ein herausragender Fußballbotschafter weit über die Sportwelt hinaus.”

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29 Menschen für Engagement ausgezeichnet

Die Tradition des Bundesverdienstordens geht auf den ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann zurück. Laut Bundespräsidialamt ehrte Heinemann 1973 engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihre sozialen und gesellschaftlichen Verdienste.

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Neben Klopp werden 28 weitere Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die sich in Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft und Sport für die Demokratie starkmachen. Steinmeier mahnt aber auch, man könne heute sehen, „wie die freiheitliche Demokratie wieder angegriffen wird, von außen ebenso wie von innen.” Es gebe „Wahlerfolge von politischen Kräften, die die Institutionen der freiheitlichen Demokratie verächtlich machen und Menschenfeindlichkeit verbreiten”. Umso wichtiger seien Würdigungen wie diese, betonte der Bundespräsident. (jsi, mit dpa)