Die Ärzte sagten ihr, sie könne nie Fußball spielenEnglands Nationaltorhüterin leidet an einer schweren Augenkrankheit

Hannah Hampton
Hannah Hampton ist eine der besten Torhüterinnen dieser EM.
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SIE ist das größte EM-Wunder!
Mit England steht Hannah Hampton (24) im Finale der Frauenfußball-EM und lebt ihren Traum. Dass sie dort überhaupt steht, ist ein Wunder. Denn sie leidet seit ihrer Kindheit an einer schweren Augenkrankheit.

„Ich wurde mit einem Schielen geboren”

„Ich habe im Grunde keine Tiefenwahrnehmung, daher kann ich keine Entfernungen einschätzen”, sagt die Engländerin vor dem Finale gegen Spanien (heute um 18 Uhr live im ZDF). Keine Entfernungen einschätzen? Da reiben sich alle verwundert die Augen. Schließlich ist Hampton die beste Torhüterin dieser EM, wird im Viertelfinale gegen Schweden mit zwei gehaltenen Elfmetern zur Heldin.

Dass sie entscheidend für den Erfolg der „Lionesses” ist, grenzt an ein Wunder. Denn Hampton kam mit der Augenkrankheit Strabismus auf die Welt. „Ich wurde mit einem Schielen geboren”, sagt Hampton. Als Kind wurde sie deshalb dreimal operiert, doch ganz bekam man die Krankheit nicht in den Griff.

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„Schon in jungen Jahren wurde mir gesagt, dass ich nicht Fußball spielen könne”

So rieten ihr die Ärzte im Alter von zwölf Jahren davon ab, Fußball zu spielen. Schlimmer noch: Sie sagten, sie solle ihren Traum lieber begraben. „Schon in jungen Jahren wurde mir gesagt, dass ich nicht Fußball spielen könne, dass das kein Beruf für mich sei. Aber hier bin ich”, sagt Hampton nun mit einer gesunden Mischung aus Stolz und Demut.

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Mittlerweile ist sie eine der besten Keeperinnen der Welt, auf dem Platz hat sie trotz ihres Handicaps alles im Griff. Da kann man die eine oder andere Tollpatschigkeit im Alltag bestens verschmerzen. Lächelnd erzählt sie, wie sie einmal mit ihren Spielkameradinnen vom FC Chelsea am Tisch saß. „Ich habe allen Wasser eingeschenkt und dabei völlig daneben getroffen, sodass der ganze Tisch klatschnass war. Alle haben mich ausgelacht, weil sie es natürlich wussten”, erzählt Hampton.

Jetzt muss Hannah Hampton heute Abend im Finale nur noch die Spanierinnen nass machen. Und damit selbst zum größten Wunder dieser Frauen-EM werden. (mli)