FC-Star könnte trotz Gesichtsverletzung spielen
Tim Lemperle wird nach Sauf- und Prügelskandal zum Maskenmann

Kann die Mannschaft den Party-Eklat ausblenden?
Ausgerechnet vor dem entscheidenden Saisonspiel wird der 1. FC Köln von einem Skandal erschüttert. Der Wirbel um Tim Lemperle sorgt seit Tagen für Unruhe. Trotz Party, Alkohol und Gesichtsverletzungen darf der „Maskenmann” auf einen Einsatz hoffen.
Trotz Eklat: Friedhelm Funkel schließt Einsatz von Tim Lemperle nicht aus
Ein Punkt reicht dem 1. FC Köln am letzten Zweitliga-Spieltag für die ersehnte Bundesliga-Rückkehr. Das Sportliche gerät vor dem vielleicht wichtigsten Spiel der jüngeren Club-Geschichte allerdings in den Hintergrund – und das nicht zu Unrecht. Der Sauf- und Prügelskandal um Tim Lemperle erschüttert den Verein.
Trotz des Wirbels versucht Trainer Friedhelm Funkel, die Ruhe zu bewahren. „Es gab Schlagzeilen, dass der Aufstieg dadurch gefährdet ist. Mitnichten. Das hat auf das Spiel und die Leistung am Sonntag überhaupt keinen Einfluss”, betonte Funkel auf der Pressekonferenz vor dem Endspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern.
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Tim Lemperle trainiert mit Gesichtsmaske
Fünf Tage nach seinem Party-Eklat trainiert der 23-Jährige am Freitag erstmals mit der Mannschaft. Der Offensivspieler ist kaum zu übersehen, trägt eine Gesichtsmaske, die seine gebrochene Nase schützen soll. Einen Einsatz von Lemperle, mit zehn Saisontreffern neben Damion Downs erfolgreichster Torjäger der Kölner, schließt Funkel nicht aus – allerdings nicht aus disziplinarischen, sondern aus gesundheitlichen Gründen. „Er hat noch leichte Probleme am Knie, da warten wir die Reaktion morgen ab und entscheiden dann, ob er dabei ist oder nicht”.
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Moralisch sei es für ihn kein Problem, Lemperle Spielzeit zu geben, erklärt Funkel weiter. Zumal der Offensivspieler „große Reue” gezeigt, daher müsse man einen Schlussstrich ziehen. Auch einen Bruch innerhalb der Mannschaft fürchtet der FC-Trainer nicht. Vielmehr herrsche nach dem Vorfall Geschlossenheit. „Tim war sehr reumütig und hat seinen Fehler eingestanden. Die Mannschaft hat das genau so akzeptiert. Da ist kein Bruch durch entstanden.”
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„Mein Mandant war an dem Tag stark alkoholisiert”
Am Sonntagabend hatte Lemperle auf einem Partyschiff auf dem Rhein gefeiert – und dabei ordentlich Alkohol getrunken. „Es ist zutreffend, dass mein Mandant an dem Tag stark alkoholisiert war”, sagte Lemperles Hamburger Rechtsanwalt Mathias Huse der Deutschen Presse-Agentur. Schlimmer noch: Der FC-Profi geriet in eine körperliche Auseinandersetzung, bei der er schwer verletzt wurde.
Trotz Nasenbeinbruch könnte Lemperle den FC am Sonntag nun tatsächlich zum siebten Bundesliga-Aufstieg schießen. Vorausgesetzt er wird fit und Funkel lässt seinen „Maskenmann” ran. (pol/mit dpa)