Bewegende Szenen im Meister-Rausch! Vor den Augen der Familie! Eisbären Berlin widmen DEL-Titel verstorbenem Tobias Eder
Sein Name bleibt unvergessen!
Die Eisbären Berliner fügen den Kölner Haien im fünften Finalspiel die nächste Klatsche zu – und machen die Meisterschaft perfekt. Im Moment des großen Triumphs denken alle vor allem an einen: ihren verstorbenen Mitspieler Tobias Eder.
„Tobi Eder”-Sprechchöre nach DEL-Titel der Eisbären Berlin
Kaum ist das fünfte und entscheidende Finalspiel zwischen den Eisbären Berlin und den Kölner Haien zu Ende, wird es emotional. Mit der Schlusssirene enthüllen die Fans ein großes Banner mit zu Ehren von Tobias Eder. Während „Tobi Eder”-Sprechchöre durch die Arena am Ostbahnhof hallen, hält Marco Nowak ein Eder-Trikot in die Luft, der Ende Januar an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben war. Im Hintergrund läuft Eders Lieblingslied „Viva la vida“ von Coldplay. Es sind Momente, die für Gänsehaut sorgen.
Besonders bewegend: Der Rekordmeister holt den Titel vor den Augen Tobias Eders Eltern und Bruder Andreas Eder. Der Angreifer wechselt in der kommenden Saison von Red Bull München nach Berlin. Auch Eders Verlobte Ina ist im Stadion. Sie steht bei der Pokalübergabe mit auf dem Eis - und bekommt sogar eine Medaille umgehängt.
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„Tobi wird für immer bei uns sein. Er ist Teil der Familie”
Ganz Berlin widmet Eder den Titel! Wer auch immer das Wort ergreift, macht das deutlich: „Wir würden jeden einzelnen Pokal zurückgeben, wenn Tobi noch hier wäre – auch wenn er natürlich hier ist, sagt Geschäftsführer Thomas Bothstede nach der „wahrscheinlich emotionalsten Meisterschaft“.
Berlins Marcel Noebels erklärt: „Wir wissen alle: Tobi wird für immer bei uns sein. Er ist Teil der Familie, Teil dieser Mannschaft, Teil des Grundes, warum wir gewonnen haben. Ich glaube wirklich, dass wir den Titel für Tobi geholt haben – für seine Familie, die hier war, für seinen Bruder, seine Mutter, seinen Vater.”
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Eisbären Berlin deklassieren Kölner Haie im Finale
Der Tod eines Mitspielers kann eine Mannschaft brechen. Bei den Eisbären ist aber genau das Gegenteil der Fall – zumindest sportlich. „Sportlich war es eine super Saison. Aber abseits vom Eishockey war es für uns alle ein sehr schweres Jahr”, bingt es der verletzte Kai Wissmann auf den Punkt und verrät, dass das schlimme Schicksal des ehemaligen Nationalspielers die Mannschaft noch enger zusammengeschweißt hat.
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Das sieht man vor allem in der Finalserie. Die Erinnerungen an den früheren Mitspieler treiben die Eisbären zu sportlichen Höchstleistungen. Sehr zum Leidwesen der Kölner Haie. Auch in Spiel fünf setzt es eine 0:7-Klatsche für die Domstädter (Hier gibt es die Highlights im Video). Bereits in Spiel drei und vier hatten die Eisbären die Haie zweimal mit 7:0 abgefertigt und damit zwei Rekorde aufgestellt: den höchsten Play-off-Finalsieg und den höchsten Auswärtssieg. Die Bilanz über alle fünf Partien hinweg von 27:3 Toren spricht Bände.
„Wir haben alle für ihn gespielt”, sagt Nobels: „Es ist der elfte Titel, aber wenn es nach mir geht, hätte er einen Namen.” Und genau das hat dieser Titel. Tobias Eder ist allgegenwärtig und bleibt unvergessen. (pol)