Tenniswelt in TrauerDavis-Cup-Legende Niki Pilic ist tot

Er schrieb deutsche Sport-Geschichte.
Der ehemalige deutsche Davis-Cup-Kapitän Niki Pilic ist tot. Das meldet der kroatische Tennisverband auf seiner Website. Pilic starb am 22. September in seiner kroatischen Heimat. Er wurde 86 Jahre alt. 1988 machte er sich zur Legende, als Deutschland unter seiner Ägide mit Boris Becker, Patrick Kühnen, Eric Jelen und Carl-Uwe Steeb erstmals den Davis Cup gewann.
Dreimal Davic-Cup-Gewinner mit Deutschland
Nikola Pilić wurde in Split im heutigen Kroatien geboren. Im früheren Jugoslawien macht sich der Mann, den alle Welt nur Niki rief, einen Namen als herausragender Tennisspieler und -trainer. 1987 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Pilic lebte zuletzt in Opatija, einer Stadt an der kroatischen Adriaküste.

Unsterblich wurde in den Augen einer ganzen Sportnation als Kapitän der deutschen Davis-Cup-Mannschaft, mit der 1988, 1989 und 1993 die begehrte Trophäe holte. Viele Jahre später war er als nochmals Berater des deutschen Davis-Cup-Teams. (
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Neben ungezählten Erfolgen als Aktiver holte er auch mit Kroatien und Serbien die begehrte Trophäe. Er ist der einzige Trainer, dem das mit drei verschiedenen Nationen gelang.
Steeb würdigt Pilic
Der frühere Tennisprofi Carl-Uwe Steeb hat tief betroffen auf den Tod des langjährigen Davis-Cup-Teamchefs Niki Pilic reagiert. „Er war für mich eine wertvolle Respektsperson, ein sehr geschätzter Mensch“, sagte Steeb (58) dem Sport-Informations-Dienst (SID). Mit Pilic verliere das deutsche Tennis „den größten Trainer, den wir je hatten, und ich persönlich einen sehr guten Freund“.
Pilic habe verstanden, jeden ins Boot zu holen und ein Team zu formen. Die beiden in gegenseitiger Abneigung verbundenen Ausnahmespieler Boris Becker und Michael Stich bei den Olympischen Spielen 1992 zum Doppelgold zu führen, sei eine seiner „größten Leistungen“ gewesen, sagte Steeb, der damals in Barcelona auch zur deutschen Olympiamannschaft gehört hatte.
(uvo; SID).