35-Jähriger in Untersuchungshaft

Tote an Tankstelle in Gütersloh – Ehemann im Visier der Ermittler

von Patricia Brinkmann

An einer Tankstelle in Gütersloh brennt im vergangenen Herbst plötzlich ein Auto. Ein Mann kann sich noch retten, für die Beifahrerin kommt jede Hilfe zu spät. Alles deutet auf einen Unfall hin. Aber jetzt: Die Wende. Die Polizei nimmt einen Verdächtigen fest.

Ehemann im Visier

In nur wenigen Sekunden steht ein Mann in Gütersloh vergangenen Oktober an einer Tankstelle in Flammen. Der 35-Jährige rennt weg. Auf dem Beifahrersitz fängt auch seine Frau Feuer. Einsatzkräfte können nur noch die Leiche der 28-Jährigen bergen. Alles sieht nach einem Unglück aus. Aber am Mittwoch (25.06.) gibt es eine Festnahme. Im Visier der Ermittler: Der Ehemann der Toten. „Der Gutachter ist dann zu dem Schluss gekommen, dass die Frau bereits tot war als der Mann mit ihr in dem PKW auf das Gelände der Tankstelle gefahren ist“, so Hella Christoph von der Polizei Bielefeld.

Plan ging offenbar schief

In der Lunge der Vierfach-Mutter sollen bei der Obduktion keine Rußpartikel gefunden worden sein. Heißt: Die Frau hat an der Tankstelle schon nicht mehr geatmet. Durch frühere Ermittlungen ging die Polizei davon aus, dass beim Tanken aus Versehen Kraftstoff ausgelaufen war. Der entzündete sich durch den heißen Katalysator, sodass es brannte. Mittlerweile gehen die Beamten davon aus, dass der Ehemann einen Plan hatte. Doch der ging wohl schief, so Hella Christoph von der Polizei Bielefeld: „Der Verdacht ist, dass er mit Absicht mit der verstorbenen Frau auf das Tankstellengelände gefahren ist und dort das Benzin verschüttet hat, um die ganze Tat zu verdunkeln. Jedoch ist es in der Form nicht gelungen, weil sich ja bereits die Entzündung selbstständig zuvor ereignet hat, bevor er das Benzin anzünden konnte.“