Künstler will wachrüttelnMüll trifft auf Medizin - HA Schult macht auf Darmkrebsvorsorge aufmerksam
In sich zu gucken, bevor es zu spät ist - das ist hier das Motto. Die sogenannten „Medical Men” des Aktionskünstlers HA Schult sind ab sofort zu Gast im Krankenhaus-Merheim in Köln. Das Ziel: Mit Kunst zu sensibilisieren. Müll trifft auf Medizin, um möglichst viele Menschen auf das Thema Darmkrebsvorsorge aufmerksam zu machen.
Künstler will wachrütteln
HA Schult ist einer der bekanntesten und skurrilsten Künstler unserer Zeit. Mit Abfall Menschen auf das Problem aufmerksam machen - DAS hat sich der 86-Jährige schon lange auf die Fahne geschrieben. Seit Jahrzehnten prangert er die Wegwerfgesellschaft an. Sein bekanntestes Werk sind die Trash-People. Aus Müll gefertigte, lebensgroße Figuren. Erstmals ausgestellt 1996 in Xanten. Seitdem auf Weltreise - von Moskau, über die chinesische Mauer bis in die Arktis. Damals wie heute eine weltweite Wanderausstellung als Symbol des globalen Müll-Konsums.
Ein Künstler mit klarer Kante. Auch am Donnerstag (21.08.) in Köln. Im Krankenhaus Merheim wird Kunst zu medizinischer Vorsorge. Die „Medical Men” - sollen eine Brücke zwischen Müll und Mensch schlagen. Daran erinnern, sich öfter durchchecken zu lassen. „Hier stehen die zwei Skulpturen, die ich aus dem Müll gemacht hab, den die Klinik mir angeliefert hat. Denn wir leben ja auf dem Müllplaneten Erde. Und wenn wir nicht aufpassen, dann werden wir alle schnell zu Müll.”, so HA Schult und weiter: „Darmkrebsvorsorge habe ich häufig versäumt. Dann hab ich sie gemacht, dann stellte sich heraus, alles ok. Das sollte jeder tun, dann ist jeder heil. Aber er weiß es vorher nicht.”
Wenn Kunst zu medizinischer Vorsorge wird
Circa 55.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Darmkrebs. Es ist die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Und wie immer gilt - je früher erkannt, desto höher die Heilungschancen. Darauf zusammen mit einem so bekannten Künstler aufmerksam zu machen - besonders wertvoll. So Dr. Claus Eisenberger, Chefarzt für Bauchchirurgie: „Darmkrebs ist letztendlich eine Erkrankung, die durch Vorsorge zu verhindern ist. Und das ist natürlich phänomenal. Man kann Vorsorge betreiben, Darmspiegelungen machen und damit die Krankheit verhindern und uns Chirurgen arbeitslos machen.”
Neue Wanderausstellung durch Kliniken in Köln
Während es von den weltweit bekannten „Trash people“ mittlerweile mehr als 1000 gibt, sind die „Medical Men” bislang nur zu zweit. Aber auch sie werden auf Reisen geschickt. Nämlich durch sämtliche Kölner Kliniken. Getreu dem Motto: Müll trifft auf Medizin.