Start-up aus Aachen will durchstartenMinisterpräsident Wüst (CDU) bei Eröffnungsfeier von „Second-Life-Batteriefabrik“

Elektroautos sollten die Mobilität retten, aber die Verkäufe stocken. Batterien sind teuer und oft schnell unbrauchbar. Immer mehr Akkus landen auf dem Müll. In Aachen will ein Start-up das ändern - mit Europas größter Second-Life-Batteriefabrik.

Aus „alt“ wird „neu“ – Ein Start-up aus Aachen macht´s vor

Ein junges Unternehmen aus Aachen will mit Europas größter „Second-Life-Batteriefabrik” durchstarten. Die Idee: Elektro-Auto-Batterien ein zweites Leben schenken. Die kaufen sie den Autoherstellern ab. Denn sie zu entsorgen ist teuer und bislang nicht umweltfreundlich. Bei der Eröffnung ist auch NRW-Ministerpräsident Wüst (CDU) vor Ort. Er lobt die Gründer: „Vor allen Dingen ist es eine Lösung für die Frage: Wo gehen die Batterien hin, wenn man sie nachher nicht mehr braucht? Und man nimmt sie nicht auseinander, schreddert sie und verliert im Grunde damit eine Menge an Wert, sondern man nutzt sie klug weiter, wo sie gebraucht werden, zum Beispiel in Supermärkten, um Netzstabilität hinzukriegen, damit die Gefriertruhe nicht abtaut.” Das Start-up bereitet unter anderem alte Batterien auf. Die haben eine Restkapazität von rund 85%. Also: zu wenig Reichweite für E-Autos. Die verkaufen sich in Deutschland ohnehin schlecht. Es gibt eine Überproduktion. Und deshalb viele ungenutzte Batterien. Auch die verwendet das Unternehmen. Daraus entstehen dann stationäre Energiespeichersysteme - vergleichbar mit einer Powerbank. Mitgründer Roman Alberti sagt: „Es gibt extrem verschiedene Anwendungsfälle bei Batteriespeichersystemen.“

Kritik an Second-hand-Batterien

10 Jahre Garantie auf die Batterien geben die Jungunternehmer. Sie gehen aber von einer Lebensdauer bis zu 20 Jahren aus. Bislang gibt es noch keine Langzeitstudien darüber. Wie lange und zuverlässig sind die Second-hand-Batterien: unklar. Kritiker sagen: Sie können schneller ausfallen. Und haben ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Deshalb sollten sie regelmäßig geprüft werden. Das macht sie wiederum teuer.

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Die Vision von Voltfang

Das Start-up will mit seinen stationären Speichern das Kohlekraftwerk Weisweiler bis 2030 ersetzen. Klar ist aber auch: Politik und Wirtschaft stehen vor einer Mammutaufgabe. Die Energiepreise sind hoch. Die Industrie steht massiv unter Druck. Es braucht eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. NRW muss also noch kräftig nachladen – und das mit ganz viel Power.