Prozess gegen lokales Aushängeschild
Langjähriger Kommunalpolitiker wegen schwerer Steuerhinterziehung vor Gericht
Seit Montag (01.09.) steht ein 68-jähriger Mann aus Viersen vor dem Landgericht Mönchengladbach wegen schwerer Steuerhinterziehung. Der ehemalige FDP-Lokalpolitiker prägte über Jahre hinweg das Bild der Kommunalpolitik im Kreis Viersen. Erhielt mehrere ehrenamtliche Auszeichnungen bis hin zum Bundesverdienstkreuz am Bande und soll durch fingierte Autogeschäfte das Finanzamt um fast 38 Millionen Euro betrogen haben.
Ehemaliger Ehrenbürger im Visier der Justiz
Nach seinem Rücktritt im vergangenen Jahr aus „persönlichen und gesundheitlichen Gründen“ wurden im Zuge einer routinemäßigen Betriebsprüfung des Finanzamts mehrere Verstöße gegen das Steuerrecht entdeckt. Der Angeklagte soll in mehr als 2.500 Fällen Fahrzeuggeschäfte – insbesondere für Exporte nach Japan – vorgetäuscht und daraus in elf Fällen keine sowie in 26 Fällen falsche Umsatzsteuererklärungen abgegeben haben. Fahrgestellnummern und Rechnungen wurden wohl frei erfunden und Vorsteuerabzüge zu Unrecht geltend gemacht. Der FDP-Politiker sagte vor Gericht: „Das alles sei entstanden zu einem Zeitpunkt, als sich sein Unternehmen in einer wirtschaftlichen Schieflage befunden habe”. Der 68-Jährige muss mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Wegen schwerer Steuerhinterziehung. Das Urteil soll am Freitag (05.09.) fallen.