Polizei und Feuerwehr befreien VierbeinerHunde aus überhitztem Auto in Kranenburg gerettet

von Sebastian Reddig

Auf einem Supermarkt-Parkplatz in Kranenburg (Kreis Kleve) mussten Polizei und Feuerwehr am Montag (11.08.) zwei Hunde aus einem verschlossenen Auto befreien. Bei rund 30 Grad Außentemperatur waren die Tiere fast eine Stunde lang eingeschlossen – für Hunde lebensgefährlich.

Augenzeugin schlägt Alarm

Eine Passantin bemerkte die Hunde im Wagen und wählte den Notruf. Nadine Steller, selbst Hundebesitzerin, ist entsetzt: „Ich finde es wirklich selber als Hundebesitzerin unverantwortlich, zwei Hunde im Auto zu lassen, bei den Temperaturen – gerade die Fenster nur einen Spalt offen zu lassen.“ Autos können sich bei Hitze in kurzer Zeit extrem aufheizen – in 30 Minuten auf bis zu 70 Grad. Hunde können Wärme nur über die Pfoten und durchs Hecheln abgeben. In diesem Fall scheiterten die Einsatzkräfte zunächst daran, Fenster oder Türen zu öffnen.

Scheibe eingeschlagen – Besitzer uneinsichtig

Schließlich schlugen die Helfer eine Scheibe ein und befreiten die Tiere. Kurz darauf tauchten die Besitzer auf. Nach Angaben von Zeugin Nadine Steller zeigten sie sich uneinsichtig: „Das ist unverantwortlich. Ich hoffe, die Strafe wird richtig hoch für die.“ Weiter erklärt sie: „Die Polizei hat gesagt, den Hunden ist es warm. Er hat gesagt: ‚Ja, das weiß ich.‘ Und das alleine ist schon eine bodenlose Frechheit.“

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Anzeige und hohe Kosten drohen

Die Polizei erstattete Anzeige gegen das niederländische Paar. Laut Feuerwehr sollen sie auch die Einsatzkosten in Höhe von vermutlich mehreren tausend Euro zahlen. Rechtsanwalt Arndt Kempgens erklärt: „Wenn man ein Tier quält, dadurch, dass man es der Hitze aussetzt, das ist nach dem Tierschutzgesetz verboten. Das kostet bis zu 25.000 Euro Geldbuße, in Extremfällen sogar bis zu drei Jahren Haft.“ Im vergangenen Jahr mussten bundesweit mindestens 52 Tiere aus überhitzten Autos gerettet werden – neun Hunde überlebten nicht.