Ein süßer Neuanfang am Rhein

Kölns Schokoladenmuseum feiert große Modernisierung mit süßen Highlights

Nach Jahren des Umbaus zeigt sich das Schokoladenmuseum in Köln grundlegend modernisiert. Es bietet ein rundum sinnliches Erlebnis. Der Grund: neue Ausstellungen, Mitmachstationen und der bekannte Schokobrunnen. Mehr als 700.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr – ein NRW-Rekord, ganz ohne staatliche Zuschüsse.

Faszinierende Schokogeschichte und sinnliche Erlebnisse

Die offizielle Wiedereröffnung mit rund 400 Gästen war für Geschäftsführerin Annette Imhoff ein emotionaler Moment. Sie ist unfassbar stolz: „Dass wir das geschafft haben – auf das Team, auf alle, die mitgeholfen haben“. Die umfangreiche Modernisierung umfasst unter anderem zwei neue Dauerausstellungen. Die „Zeitreise des Kakaos“ beleuchtet 5.000 Jahre Schokoladengeschichte – von den Maya bis zur heutigen Industrie. Die zweite Ausstellung „Schokolade ist ein Gefühl“ lädt dazu ein, Schokolade mit allen Sinnen zu erleben: interaktiv, emotional und nahbar.

Süßer Genuss trifft kritisches Denken

Rund eine halbe Tonne Schokolade wird im Museum täglich verarbeitet. Der Publikumsliebling: ein Schokobrunnen, aus dem 200 Kilo Schokolade fließen. An dem darf auch genascht werden. Für Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist das Haus mehr als ein Freizeitort: „Es ist ein Juwel hier am Rhein und ein großer Besuchermagnet, dass mit allen Sinnen vermittelt, was Schokolade bedeutet“. Doch neben dem Genuss rückt das Museum auch schwierige Themen in den Fokus: Kolonialismus, Ausbeutung und die Bedingungen im Kakaoanbau werden kritisch aufgearbeitet. So wird der Museumsbesuch nicht nur süß, sondern auch sinnstiftend.

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Ein Museum, das Generationen verbindet

Besucher zeigen sich begeistert von der neuen Gestaltung. Ein Gast sprach von einem „Quantensprung“, der zeige, „dass nicht nur Geld in die Hand genommen wurde, sondern sehr viel Herzblut“. Andere loben die unterschiedlichen Effekte und Darstellungen. Für viele zieht sich der Genuss „durch die ganze Ausstellung“, wie ein weiterer Besucher formulierte – und das mache sie „ganz fantastisch“. Das Haus ist so groß wie 16 Tennisplätze. Besonders im oberen Bereich sorgen Mitmachstationen, nostalgische Elemente und Kindheitserinnerungen für Begeisterung bei Familien. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte, wie gut es gelinge, alle Altersgruppen anzusprechen. In manchen Museen müssten Eltern ihre Kinder zum Besuch überreden – „hier ist es genau andersrum, hier ziehen die Kinder die Eltern hin“, sagte er. Als Vater einer vierjährigen Tochter vermute er, „dass ich irgendwann auch hierhin gezogen werden könnte“.

Schokolade auf der Zunge – und im Kopf

Ein Tipp zum Schluss: Je weniger Zutaten eine Schokoladentafel enthält, desto edler ist oft ihr Geschmack. Wer jetzt Appetit bekommen hat: Tickets gibt’s ab 16 Euro – für ein Erlebnis, das auf der Zunge zergeht und zum Nachdenken anregt.