1.200 Schüler vorerst ohne SchulgebäudeGroßbrand in Erkrath – Schulzentrum vollständig zerstört

Nach dem Ausbruch eines großen Feuers in einem Schulzentrum in Erkrath bei Düsseldorf kämpfen Einsatzkräfte weiterhin gegen den Brand.
Eine dichte schwarze Rauchwolke über dem Schulzentrum Rankestraße in Erkrath-Hochdahl
Gianni Gattus/dpa

Das Schulzentrum Rankestraße in Erkrath-Hochdahl (Kreis Mettmann) ist komplett ausgebrannt. Die Gebäude des Gymnasiums und der Realschule sind nicht mehr zu retten. Die Rauchwolke war kilometerweit sichtbar und sorgte für Warnmeldungen an die Bevölkerung, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

250 Feuerwehrleute im Einsatz

Am Dienstagnachmittag (13.05.) gegen 16:45 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Der Hausmeister hatte das Feuer bemerkt, auch die automatische Brandmeldeanlage schlug an. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand das Dach schon in Flammen und dichter Rauch stieg auf. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Unterstützt wurde sie von Einsatzkräften aus dem gesamten Kreis Mettmann und umliegenden Städten. Rund 250 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen, zeitweise wurde das Löschwasser knapp und musste aus dem Stadtweiher entnommen werden.

Verdacht auf Asbest in der Luft

Wegen der großen Rauchwolke konnte eine Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossen werden. Später gibt es deswegen aber Entwarnung. Und das, obwohl möglicherweise auch Asbest in der Luft war. Es fanden aktuell Sanierungsarbeiten statt. Deswegen wurde empfohlen, Masken zu tragen. Einsatzkräfte müssen sich immer wieder umziehen. So soll verhindert werden, dass mögliche Asbestfasern sich weiterverbreiten.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Mögliche Brandursache: Technischer Defekt

Stumme Zeugen der Verwüstung: Die zwei Schulen sind für Schülerinnen und Schüler nicht mehr nutzbar.
Die beiden betroffenen Schulen sind ein „Totalschaden”, so die Stadt
Oliver Berg/dpa

Die Kriminalpolizei ermittelt zur Brandursache. Möglich ist ein technischer Defekt an der Photovoltaikanlage auf dem Dach. Schon 2023 war ein Brand am Wechselrichter der Anlage ausgebrochen. Ob der auch diesmal der Auslöser war, ist noch unklar. Die Teerpappe auf dem Dach und die aktuelle Trockenheit begünstigten die schnelle Ausbreitung des Feuers.

Keine Verletzten, aber hoher Schaden

Zum Zeitpunkt des Brandes waren keine Schüler mehr im Gebäude. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis in den nächsten Tag an, da immer wieder Glutnester aufflammten. Für rund 1.200 Schüler fiel der Unterricht am Mittwoch (14.05.) aus. Vorerst soll erstmal Distanzunterricht stattfinden. Abitur- und Abschlussprüfungen finden in der Turnhalle und in Containern statt. Eine Verteilung der Schüler auf andere Schulen ist derzeit nicht geplant, stattdessen könnten weitere Container als Klassenräume aufgestellt werden.