Immer das gleiche Muster: Die sogenannte „Audi-Bande“Geldautomatensprenger vor Gericht – Prozessbeginn in Wuppertal
Seit Donnerstag (25.09.) stehen vier Niederländer vor dem Landgericht Wuppertal. Ihnen wird vorgeworfen, als sogenannte „Audi-Bande“ 18 Geldautomaten in ganz Deutschland gesprengt und dabei insgesamt rund 1,7 Millionen Euro erbeutet zu haben. Auch die Sprengung eines Automaten in Erkrath im Dezember 2023 wird den Angeklagten zugeschrieben.
Immer das gleiche Muster
Laut Anklage gingen die Täter immer mit einer ähnlichen Masche vor: Mit schnellen Audis reisten sie aus den Niederlanden ein, brachen nachts in Bankfilialen ein und platzierten Sprengsätze an den Automaten. Anschließend flüchteten sie mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Grenze. Ermittlern zufolge schloss sich die Bande spätestens im Mai 2022 zusammen. Allein in NRW verübte die Gruppe laut Anklage fünf Sprengungen, unter anderem in Erkrath.
Alte Bekannte der Justiz
Für den Angeklagten Khalid T. ist es nicht der erste Prozess: Bereits 2017 wurde er vom Landgericht Köln zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, wegen Geldautomatensprengungen. Damals kam es nach einem Geständnis zu einem Deal mit der Staatsanwaltschaft - offenbar mit wenig abschreckender Wirkung.
Sprengungen in NRW gehen zurück
Insgesamt sind Geldautomatensprengungen in Nordrhein-Westfalen stark zurückgegangen. Gab es im Jahr 2022 noch 182, waren es im vergangenen Jahr nur noch 44. Als Grund nennt das NRW-Innenministerium unter anderem eine bessere Zusammenarbeit mit der niederländischen Polizei. Die Ermittler kamen der angeklagten Bande wie folgt auf die Schliche: Im Nachbarland wird ein Kennzeichen-Lesesystem auf den Autobahnen verwendet. Deshalb konnte der Wagen mit einer Reihe von Explosionen in Verbindung gebracht werden. Bei einer Verurteilung müssen die Angeklagten mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Ein Urteil soll Anfang Dezember fallen.