Die unterschätzte Gefahr im Fluss

Gefahren im Rhein – Düsseldorfer Feuerwehr übt den Ernstfall

Die Feuerwehr Düsseldorf trainiert regelmäßig die Rettung aus dem Rhein – denn Strömung und Sog bringen viele Menschen in Lebensgefahr. Jedes Jahr haben die Taucher bis zu 100 Einsätze, meist um Schwimmer zu retten, die das Risiko unterschätzt haben. Neue Warnschilder am Rheinufer sollen jetzt aufklären und vor dem verbotenen Baden im Fluss warnen.

Übungseinsatz mit Puppe

Einsatz für die Strömungsretter der Feuerwehr Düsseldorf. Das Übungsszenario: Ein Mensch treibt hilflos im Rhein. Die Strömung ist zu stark, der Schwimmer kommt aus eigener Kraft nicht mehr an Land. Mit einem Schnellboot versuchen die Feuerwehrleute, die Person vor dem Ertrinken zu retten. Jetzt zählt jede Minute. Doch auch die Retter geraten in den Sog des Wassers, müssen dagegen ankämpfen. Die einzige Chance auf Rettung ist, sich treiben zu lassen. Während dann das Boot aus der Strömungsrichtung neu ansteuert und beide an Bord nehmen kann. Das am Mittwoch (21.05.) war nur eine Übungspuppe. Aber zahlreiche Menschen geraten jedes Jahr in solche gefährlichen Situationen. „Das ist so eine unsichtbare Gefahr, die man auf den ersten Blick nicht wahrnimmt“, sagt Alexander Vieten von der Feuerwehr Düsseldorf: „Man geht ins Wasser, möchte sich abkühlen. Dann kommt ein Schiff vorbei und es entsteht eine Sogwirkung. Man wird auf einmal in den Rhein hineingezogen. Dann muss ich gegen die Strömung ankämpfen.“

Retter müssen regelmäßig ran

Die Taucherstaffel Düsseldorf hat nach eigenen Angaben jedes Jahr zwischen 80 und 100 Einsätze. 90 Prozent davon sind die Rettung von Personen aus dem Rhein. Patrick Rauscher ist Taucher bei der Feuerwehr Düsseldorf. Er weiß: es ist nicht nur Leichtsinn. Oftmals sind sich die Schwimmer der Gefahr nicht bewusst. Sie unterschätzen das Risiko des Rheins: „Da kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen. Wir sind aber darauf spezialisiert. Wir sind extra ausgebildet. Strömungsretter ist eine gesonderte Ausbildung und dementsprechend üben wir das auch regelmäßig, damit wir da professionell und schnell agieren können im Einsatzfall.”

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Schilder sollen warnen

In Düsseldorf werden jetzt zusätzlich große Tafeln am Rhein angebracht. Auf ihnen steht in fünf Sprachen, dass das Schwimmen im Rhein nicht nur verboten ist, sondern auch lebensgefährlich. Wer im Sommer ins Wasser möchte, sollte deshalb ein Schwimmbad oder einen überwachten Badesee aufsuchen. Kein Risiko eingehen und das kühle Nass genießen - ohne von den Strömungsrettern der Feuerwehr an Land gezogen zu werden.