Brandanschlag in NiederkasselFeuerteufel zünden Haustür an – Polizei ermittelt gegen Jugendliche

In Niederkassel brannte in der Nacht zu Samstag (14.06.) die Haustür eines Reihenhauses. Die Bewohner waren gerade auf dem Rückweg von der Hochzeit ihrer Tochter in Köln, als sie vom Brand erfuhren. Die Polizei ermittelt.

Angriff in der Nacht

Ein dunkler Brandstreifen auf dem Gehweg erinnert noch Tage später an das, was sich in der Nacht zu Samstag (14.06.) in Niederkassel abgespielt hat: Unbekannte Täter stecken den Eingangsbereich eines Reihenhauses in Brand – offenbar aus sicherer Entfernung. Gegen halb eins bemerkt eine Zeitungsbotin die Flammen und wählt den Notruf. Zunächst geht man von einem Kleinbrand aus. Doch als die Einsatzkräfte eintreffen, zeigt sich das wahre Ausmaß. „Eine dramatische Situation hat sich dargestellt“, berichtet Phileas Stiehl von der Feuerwehr Niederkassel. „Weil unklar war, ob noch Personen im Haus sind. Da geht es natürlich erst mal zu prüfen, ob gegebenenfalls Menschenleben in Gefahr ist.“

Tür geschmolzen, Rauch im ganzen Haus

Beim Eintreffen der Feuerwehr ist die Haustür aus Kunststoff bereits vollständig abgebrannt. Der Rauch hat sich in weiten Teilen des Gebäudes ausgebreitet. Nachdem die Flammen gelöscht sind, durchsuchen die Einsatzkräfte das Haus – zum Glück: leer. Die Bewohner sind zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Sie sollen sich auf dem Rückweg aus Köln befunden haben, wo sie an der Hochzeit ihrer Tochter teilnahmen. Die Polizei Bonn fand am Tatort Spuren eines Brandbeschleunigers. Außerdem bringen Aufnahmen einer Überwachungskamera aus der Nachbarschaft die Ermittler auf die Spur möglicher Täter.

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Tatverdächtig: Drei Jugendliche

„Es handelt sich um zwei 16-jährige und einen 17-jährigen“, erklärt Polizeisprecherin Daniela Lindemann. Bereits am Wochenende durchsuchen die Beamten die Wohnungen der Jugendlichen. Dabei werden laut Polizei Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Um welche Gegenstände es sich handelt, wird mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht öffentlich gemacht. Auch zum möglichen Motiv schweigt die Polizei bisher. Die drei Verdächtigen befinden sich nach aktuellem Stand wieder auf freiem Fuß. Für die Opfer des Anschlags ist die Rückkehr ins gewohnte Leben dagegen erst einmal nicht möglich.

Haus unbewohnbar – Bewohner unter Schock

Das beschädigte Reihenhaus ist derzeit unbewohnbar. Ein Gutachter soll klären, wann – und ob – die Bewohner zurückkehren können. Bis dahin sind sie in der Nachbarschaft untergekommen. Vor der Kamera äußern wollen sie sich nicht. Nach eigenen Angaben kennen sie die mutmaßlichen Täter nicht. Die Ermittlungen der Polizei laufen weiter – ebenso wie die Suche nach einem möglichen Motiv für diese Tat, die ein ganzes Zuhause zerstört hat.