Prozessauftakt mit schweren Vorwürfen Ehefrau heimlich betäubt und vergewaltigt? Mann (61) in Aachen vor Gericht
Vor dem Landgericht Aachen ist am Dienstag (11.11.) ein Prozess gestartet, der viele verstört: Ein 61-jähriger Mann soll seine Ehefrau über Jahre hinweg systematisch betäubt, missbraucht und gefilmt haben. Die Anklage wirft ihm zudem vor, die Aufnahmen verbreitet zu haben.
Schwere Vorwürfe vor Gericht
Langsam, fast schwerfällig, betrat Fernando P. den Gerichtssaal. Der gebürtige Spanier muss sich seit Dienstag (11.11.) vor dem Landgericht Aachen verantworten. „Dem 61 Jahre alten Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, seit dem Jahr 2009 seine Frau mehrfach in der ehelichen Wohnung heimlich betäubt und sie dann vergewaltigt zu haben“, sagt Gerichtssprecherin Katharina Effert. „Er soll das Geschehen auch gefilmt haben, seine Frau auch sonst heimlich in unbekleidetem Zustand gefilmt haben.“
Videos landeten im Netz
Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft wurden die Aufnahmen später weiterverbreitet – auch in Chatgruppen im Internet. Die Ermittler sehen darin ein klares Muster: über Jahre hinweg systematische Gewalt, ohne Wissen des Opfers. Es erinnert an den Fall Pelicot in Frankreich, bei der ein Mann seine Ehefrau mit Medikamenten betäubte, sie wiederholt missbrauchte und die Taten filmte. Ein Unterschied besteht jedoch, betont Gerichtssprecherin Effert: „Meiner Kenntnis nach stand in dem dortigen Fall auch im Raum, dass der Angeklagte seine Ehefrau auch fremden Männern zur sexuellen Befriedigung zur Verfügung gestellt haben soll. Das steht hier nicht im Raum.“
Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Aus Rücksicht auf die Ehefrau und zum Schutz ihrer Privatsphäre wurde die Öffentlichkeit kurz nach Beginn vom Prozess ausgeschlossen. Auch dem Angeklagten dürfte das gelegen gekommen sein: Als er die Kameras im Saal bemerkte, zog er sich die Kapuze tief ins Gesicht und murmelte: „Ach du Scheiße!“, berichtet RTL WEST-Reporterin Julia Haiminger. Das Landgericht hat zunächst sieben Verhandlungstage angesetzt. Sollte sich der Tatvorwurf bestätigen, droht Fernando P. eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Das Urteil soll voraussichtlich Mitte kommenden Monats fallen.


































