Prozess am Landgericht Wuppertal geht zu EndeBrandanschlag in Solingen
Daniel S. ist heute vor dem Landgericht Wuppertal zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Höchststrafe.
Lebenslang plus Sicherungsverwahrung für Vierfachmörder
Eine Gedenkstätte erinnert auch am letzten Prozesstag an die Opfer des Brandanschlags. Dazu das türkische Wort für „Gerechtigkeit“. Die fordern die Angehörigen. Denn Dennis S. hat die türkisch-bulgarische Familie aus dem Leben gerissen. Darunter eine Dreijährige und ein Baby. Der 40-Jährige hat schon früh im Prozess gestanden. Am Mittwoch (30.07.) wird er vor dem Landgericht Wuppertal zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Höchststrafe.
Motiv ist strittig
Das Motiv der Tat bleibt unklar. Die Verteidigung sagt, der 40-jährige Solinger habe die Brände gelegt, um Kontrolle auszuüben und seinen Selbstwert zu verbessern. Die Nebenklage geht von einem rechtsextremen Hintergrund aus. Sie wirft den Ermittlern Schlamperei vor. Das Gericht sieht aber keine politische Tat.
Mehrfach Brände gelegt
Am 25. März vergangenen Jahres legt Daniel S. ein Feuer in dem Mehrfamilienhaus in Solingen. Die Familie in der Dachgeschosswohnung hat keine Chance. Der Fluchtweg durch das brennende Treppenhaus ist abgeschnitten. Andere Bewohner springen aus Fenstern, um sich zu retten. Sie verletzen sich teilweise lebensgefährlich. Bereits vier Monate vor der Tat hat der Angeklagte das Haus schon einmal angezündet. Auch im Februar hat er versucht ein anderes Wohnhaus in Brand zu setzen. Über Aufnahmen einer Überwachungskamera aus der Tatnacht kommt die Polizei dem 40-Jährigen auf die Schliche. Im April greift er außerdem einen Bekannten mit einer Machete an.
Besondere Schwere der Schuld
Das Gericht stellt heute außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Bedeutet: Eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist in der Regel nicht möglich. Daniel S. ergreift zum Ende der Verhandlung noch mal das Wort. Er bittet um Entschuldigung. Den Angehörigen aber bleibt nur die Erinnerung. An ihre Liebsten, die brutal aus dem Leben gerissen wurden.