Klima-Kleber vor GerichtAngeklagter klebt sich auf Rollfeld des Düsseldorfer Flughafens

von Antonia Schütter

Vor dem Amtsgericht Düsseldorf musste sich heute ein sogenannter Klima-Kleber verantworten. Er soll sich im Juli 2023 Zugang auf das Flughafengelände in Düsseldorf verschafft und sich auf das Rollfeld geklebt haben. Es kam damals zu vielen Ausfällen und Verspätungen.

Zugang über Zaun

Es macht ihm Angst vor Gericht zu stehen. Das sagt der 22-jährige Jan S. während der Verhandlung gegen ihn am Amtsgericht Düsseldorf. Keine Angst schien er wohl gehabt zu haben, als er sich auf das Rollfeld des Düsseldorfer Flughafens geklebt hat. Mit sechs weiteren soll er mit einem Bolzenschneider den Stacheldraht am Flughafengelände durchtrennt haben. Laut Anklage sind sie über den Zaun geklettert und haben sich an drei verschiedenen Stellen auf die Rollfelder gesetzt. Dort klebten sie sich dann fest.

Chaos am Airport

In den Sommerferien 2023 fallen wegen der Aktion 48 Flüge aus. Zwei müssen umgeleitet werden. Dazu kommen viele Verspätungen. Es dauert Stunden, bis die Polizei die Gruppe wieder losbekommt. Laut der Airline Eurowings liegt die Höhe des Schadens für sie bei rund 130.000 Euro. Jan S. gesteht am Montag (15.09.), dass er sich auf das Rollfeld geklebt hat. So wollte er mit der Gruppe „Letzte Generation” auf den Klimaschutz aufmerksam machen.

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Distanzierung vor Gericht

Weil der Angeklagte zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alt war, wird sein Verfahren gesondert vor dem Jugendstrafrichter verhandelt. Der entscheidet: Jan S. kommt mit einer Verwarnung davon. Der Richter glaubt an die Distanzierung von der Letzten Generation. Außerdem habe er schon Sozialstunden aus anderen Verfahren zu leisten. Und: Ihn erwartet ein Zivilprozess. Der Flughafen Düsseldorf verklagt die Gruppe auf rund 49.000 Euro. Die Verhandlung soll im Oktober starten.