Nächtlicher Krach auf Parkplatz wird für Pflegeheimbewohner zur Qual
Ärger um Autolärm in Mönchengladbach - Pflegezentrum leidet unter Posern
Immer wieder kommt es auf dem Parkplatz an der Carl-Diem-Straße in Mönchengladbach zu nächtlichen Lärmbelästigungen. Besonders betroffen sind die Bewohner eines nahegelegenen Pflegezentrums.
Lärmterror auf dem Parkplatz – Anwohner verzweifeln
Tagsüber ist der Parkplatz an der Carl-Diem-Straße in Mönchengladbach ruhig und unscheinbar. Aber nach Sonnenuntergang ändert sich das Bild: Motoren heulen auf, junge Autofahrer treffen sich – und das regelmäßig, besonders ab Mitternacht. Was für einige ein harmloser Treffpunkt ist, wird für andere zur nächtlichen Tortur. Direkt gegenüber befindet sich ein Pflegezentrum des Deutschen Roten Kreuzes. Dort leiden Bewohner unter dem Lärm – wie Sefik Skopljak. Sein Balkon liegt direkt zum Parkplatz. Die Situation ist für ihn eine Belastung. „So belastend, dass der Blutdruck bei mir gestiegen ist, dass ich sogar Blutdruckmedikamente nehmen muss.“ Der 50-Jährige spricht von „psychischem Terror“. Selbst Gespräche mit den Lärmverursachern führten ins Leere. Zwar würden diese Einsicht zeigen, doch „fünf Minuten später geht er wieder los“.
Kritik an fehlender Kontrolle
Die Bewohner des Pflegezentrums fühlen sich von der Stadt Mönchengladbach und der Polizei im Stich gelassen. Trotz wiederholter Beschwerden sei vor Ort kaum etwas passiert. „Es kommt niemand“, lautet der Vorwurf aus der Nachbarschaft. Während unserer Dreharbeiten war das allerdings anders: Polizei und Ordnungsamt zeigten Präsenz, kontrollierten mehrfach die Situation. Die Anwohner betonen aber, dass das eher die Ausnahme als die Regel sei – und dass es vor allem nachts zu den schlimmsten Störungen komme. Das Deutsche Rote Kreuz hofft darauf, dass es gar nicht erst zu weiteren polizeilichen Maßnahmen kommen muss. „Am schönsten wäre es natürlich, wenn die Jugendlichen, die dort für die Lärmbelästigung zuständig sind, eine Einsicht haben“, sagt Andreas Brockmann vom DRK Nordrhein. Er wünscht sich, dass die jungen Menschen selbst erkennen, dass sie sich direkt neben einer Pflegeeinrichtung treffen – und sich aus Rücksicht auf die Bewohner künftig einen anderen Ort in Mönchengladbach suchen.
Junge Autofahrer kritisieren fehlende Alternativen
Die nächtlichen Besucher des Parkplatzes rechtfertigen sich: Es gebe in Mönchengladbach keine alternativen Orte, an denen sich junge Menschen treffen könnten. Einer der Autofahrer meint: „Wir versuchen, zumindest ruhig zu bleiben. Aber die anderen? Da kann ich ja nicht hingehen und sagen: Ja, sei leise jetzt.“ Die Stadt Mönchengladbach hat inzwischen reagiert und verspricht in einer Stellungnahme: „Die Kontrollen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt – mit einem Schwerpunkt in den Abendstunden.“ Auch verkehrsüberwachende Maßnahmen sind geplant. Die Pflegekräfte vor Ort haben eine Onlinepetition gestartet. Sie fordern mehr Unterstützung – damit die Bewohner des Pflegezentrums endlich wieder ruhig schlafen können.