Gefahr durch Brustkrebs-Mutation BRCA1 26-Jährige lässt sich freiwillig das Brustgewebe entfernen – und mit Implantaten wiederherstellen

von Julia Haiminger

Aus Sorge um ihre Gesundheit hat sich Aileen Tebbe aus Münster mit 26 Jahren zu einem radikalen Schritt entschieden: Die junge Frau ließ vorsorglich ihr Brustdrüsengewebe entfernen. Der Eingriff soll das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, drastisch senken.

Ein Schritt gegen das Krebsrisiko

9.476 Tage – so lange hatte Aileen Tebbe Zeit mit ihrer Mutter, von ihrer Geburt bis zu deren Tod. Ihr Verlust im November vergangenen Jahres hinterließ eine tiefe Lücke im Leben der 26-Jährigen. Auch Aileens Tante trug die Gen-Mutation in sich und starb an Brustkrebs. Aus Sorge, selbst zu erkranken, entschied sich Aileen Tebbe zu einem radikalen Schritt: Sie ließ vorsorglich ihre Brustdrüsen entfernen und durch Silikonimplantate ersetzen. Der Auslöser war ein positiver Test auf die BRCA1-Mutation, die das Risiko für Brustkrebs erheblich erhöht. Durch die Operation konnte das Risiko deutlich reduziert werden. Die Krankenkasse übernahm die Kosten für den Eingriff.

Gipsabdruck zur Erinnerung

Die Monate nach der Operation waren eine Phase der Heilung – sowohl körperlich als auch emotional. Inzwischen erinnert nur noch eine feine Narbe unter der Brust an den Eingriff. Um die Erinnerung an ihren Körper vor der Operation zu bewahren, ließ Aileen einen Gipsabdruck ihrer Brüste anfertigen. Rund ein Jahr später, hat sie Frieden mit ihrer Entscheidung gefunden – mit ihrem Körper und einem Leben ohne ständige Angst vor Brustkrebs.