Prozess am Landgericht Mönchengladbach

20-Jähriger auf Bundesstraße erstochen – Angeklagter zu mehr als zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt

Anfang September 2024 wird der 20-jährige Yusuf C. auf der Bundesstraße 59 in der Nähe von Grevenbroich erstochen. Der mutmaßliche Täter, Ibrahim E., ist am Mittwoch (26.03.) vom Landgericht Mönchengladbach zu zwölf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden – wegen Totschlags.

Sicherheitsvorkehrungen bei Urteilsverkündung

Weil Tumulte befürchtet wurden, kontrollieren Justizbeamte die Zuschauer vor dem Gerichtssaal. Viele Familienangehörige des toten 20-Jährigen sind am Mittwoch (26.03.) zum Landgericht gekommen. Es bleibt aber ruhig.

Strafe höher als von Staatsanwaltschaft gefordert

Laut Staatsanwaltschaft hat Ibrahim E. das 20-jährige Opfer in den frühen Morgenstunden des 2. Septembers 2024 erstochen. Dort sind die beiden mit ihren Autos auf der Bundesstraße unterwegs. Schon während der Fahrt kommt es wohl zum Streit und zu Drängeleien. Als beide schließlich anhalten und aus den Fahrzeugen steigen, soll der Verurteilte unvermittelt zugestochen haben. Yusuf C. stirbt noch am Tatort. Der mutmaßliche Täter meldet sich danach selbst bei der Polizei. Mit dem Urteil - zwölf Jahre und sechs Monate - geht der Richter um ein halbes Jahr über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus.

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Viele Fragen noch offen

Viele Fragen sind aber auch nach dem Urteil noch nicht geklärt. Wie ist es zum Streit auf der Bundesstraße gekommen? Was ist das Motiv? Wie lief der Angriff genau ab? Unklar. Ibrahim E. bestreitet die Tat - gibt aber zu, am Tatort gewesen zu sein. Er habe das Auto gesteuert, aber sein Beifahrer soll zugestochen haben. Den Namen verrät der 25-Jährige nicht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Anwalt von Ibrahim E. hat angekündigt, in Revision gehen zu wollen.