Angefangen hat alles mit Melissa (23)Wacken rettet 85 Menschen das Leben

Melissa und ihre Mutter Heidrun mit dem damaligen Flugblatt für den DKMS-Spendenaufruf auf dem Wacken-Festival.
Melissa und ihre Mutter Heidrun mit einem alten Flugblatt für den DKMS-Spendenaufruf auf dem Wacken-Festival.
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Metalheads gegen Blutkrebs!
Das berühmt-berüchtigte Wacken-Festival begeistert nicht nur zehntausende Musikfans - das Metal-Open Air hat auch 85 Menschen mit Blutkrebs zu einer rettenden Stammzellspende verholfen. Das Metal-Märchen beginnt vor zehn Jahren mit einem Stammzellspendenaufruf für die Tochter eines Wacken-Mitarbeiters.

13-jährige Melissa erhält Schock-Diagnose

Vor zehn Jahren erhält die damals 13-jährige Melissa die Diagnose MDS (Myelodysplastisches Syndrom) - eine Vorstufe von Leukämie. Schnell ist klar, dass das junge Mädchen auf eine Stammzellspende angewiesen ist. „Es hat sich angefühlt, als ob die Welt stehen bleibt. Ich war wie in einer Schockstarre”, erinnert sich die heute 23-jährige Melissa an den Moment der Diagnose im Februar 2014. „Ich hatte ganz schlimme Bauchschmerzen, wohl von dem Blutmangel. Dazu kamen schlimme Rückenschmerzen und ich habe teilweise nachts mit einem Kirschkernkissen im Rücken auf der Couch sitzen müssen, weil ich nicht schlafen konnte.”

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Wacken-Chefs helfen Melissa

Melissa und ihre Familie suchen über die DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) eine rettende Stammzellspende. Auch die Gründer und Organisatoren des Wacken Open Air (WOA), Holger Hübner und Thomas Jensen, wollen dem erkrankten Mädchen helfen, erzählt die DKMS in einer Pressemitteilung. Melissas im Jahr 2018 verstorbener Vater Thomas Hess war Produktionsleiter des Wacken-Festivals und Freund der beiden Gründer. Die WOA-Organisatoren errichten auf dem Festivalgelände einen DKMS-Aktionsstand und starten einen Registrierungsaufruf. „Es war für uns sofort klar: Da muss die ganze Family ran”, erinnert sich WOA-Gründer Thomas Jensen . Es war unglaublich, wie viele mitgemacht haben. Das war emotional und bewegend.“

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DKMS-Hilfe fester Bestandteil des Wacken-Festivals

Die Hilfsbereitschaft der Metalheads auf dem Wacken ist bis heute riesengroß. Mehr als 11.700 Festival-Besucher haben sich seit 2014 bei der DKMS registriert. 85 von ihnen haben bereits Stammzellen gespendet und damit die Hoffnung auf Leben gegeben. Die lebensrettenden Transplantate wurden zu Patientinnen und Patienten in 27 Ländern gebracht, so die DKMS. Und es sollen noch viel mehr werden. Auch in diesem Jahr ist die Registrierung am Aktionsstand im Camp der Wacken Foundation möglich: „Es geht um die Betroffenen und auch um deren Familien und Freunde”, betont WOA-Gründer Holger Hübner. „Und wenn jeder hilft, oder versucht zu helfen, dann kann man auch gemeinsam alles schaffen.”

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Melissa: Wacken ist für mich nach Hause kommen

Melissa erhielt ihre lebensrettende Stammzelltransplantation im November 2014. Ihr passendes Match wurde nicht auf der Festival-Aktion, sondern im weltweiten Suchlauf gefunden und stammt aus den USA. „Jetzt bin ich gesund”, erzählt Melissa heute in einem Video der DKMS. „Ich gehe einmal im Jahr zur Untersuchung ins Krankenhaus und nehme keine Tabletten mehr, alles normal. Ich habe eigentlich ein ganz normales Leben.” Regelmäßig besucht Melissa das Wacken-Festival und schaut beim DKMS-Aktionsstand im Camp vorbei. Melissa ist dankbar: „Wacken ist für mich ein Stück nach Hause kommen.” (mtu)