Nicht das erste Mal!
Raser brettert mit 252 km/h durch Sylt – und bekommt keine Strafe

Mehr als 200 Kilometer pro Stunde zu schnell und dafür gibt’s nicht einmal ein Bußgeld?
Mitten in der Nacht rast ein Unbekannter über den Bahnweg in Westerland auf Sylt. Mit 252 Kilometern pro Stunde durch die 50er Zone. Nur wenige Wochen zuvor knacken zwei weitere Raser die 200er-Marke.
Darum bekommt der Verkehrs-Rowdy keine Strafe
Die Auswertung der Geschwindingkeitsmessungen in Westerland auf Sylt im Ortsbeirat Ende August löst Kopfschütteln aus. An mehreren Straßen auf der Insel stehen im Sommer Geschwindigkeitswarntafeln. Die Ergebnisse zeigen: Trauriger Raser-Rekord am Bahnweg.
Wie die Gemeinde bekannt gibt, misst die Tafel die Geschwindigkeit der Wahnsinns-Fahrt des Insel-Rasers bereits im Juli. Bis heute hat er dafür keine Strafe bekommen und wird es wohl auch nie. Denn: Niemand weiß, wer er ist.
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Der Grund: Die Warntafeln zeichnen Geschwindigkeiten zwar auf und speichern sie, schießen anders als Blitzer aber keine Fotos von Fahrer oder Kennzeichen. Sie sind eher eine präventive Maßnahme, sollen bewirken, dass ein Fahrer seine Geschwindigkeit anpasst. Auch der Polizei liegt keine Anzeige gegen den Raser vor, wie eine Pressesprecherin auf RTL-Nachfrage sagt.
Raser bricht Negativ-Rekord aus dem Frühjahr
Der Unbekannte entgeht damit einer Strafe von mehr als 700 Euro, zwei Punkten und drei Monaten Führerscheinentzug. Und er ist nicht der Einzige: Schon wenige Wochen zuvor, zwischen Anfang Juni und Anfang Juli sind zwei weitere Raser mit mehr als 200 Kilometern Pro Stunde am Bahnweg unterwegs. Bereits im Frühjahr einer mit 249 km/h.
Ein Fehler der Messung kann laut der Gemeinde ausgeschlossen werden. „Die Tafel ist geeicht und uns liegt keine Fehlermeldung vor. Also gehen wir davon aus, dass der Wert korrekt ist”, sagt Florian Korte, Sprecher der Gemeinde Sylt zu RTL.
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„Es ist ein relativ kurzes Stück, auf dem man auf gerader Strecke beschleunigen kann, bevor man in einen Kurvenbereich kommt. Es ist schwer vorstellbar, wie auf diesem Stück so schnell beschleunigt werden kann.” Wird ein Blitzer aufgestellt? Intern soll laut Gemeinde geprüft werden, wie in Zukunft damit umgegangen wird.
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Insel-Raser bleiben Ausnahme
Trotz der drei Verkehrs-Rowdys sind die Sylter diesen Sommer übrigens zufrieden mit den Autofahrern auf der Insel. Immerhin: Insgesamt gab’s nur wenige Ausreißer nach oben wie diese. Im Durchschnitt haben sich die Autofahrer auf allen sieben Straßen, an denen gemessen wurde, an die Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche