Pfoten-Power unter strengen RichtlinienSabbern verboten! Therapiehund Lotte kommt ins Krankenhaus

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An ihrem zukünftigen Arbeitsplatz muss Lotte ihren Speichelfluss im Griff haben.
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Die neue Azubine ist haarig!
Sie ist zwar erst frisch dabei, bezaubert aber schon jetzt Patienten und Mitarbeiter der Asklepios Klinik in Seesen, Niedersachsen. Doch hinter ihrem charmanten Wesen verbirgt sich eine wichtige Regel, die Doodle-Hündin Lotte erfüllen muss, um ihren Platz im Team langfristig zu sichern.

Berührungen, die heilen

Vor einem Monat verändert sich das Leben von Andreas Lange dramatisch. Ein Schlaganfall lässt den 49-Jährigen mit beeinträchtigter Sprache und eingeschränkter Handmotorik zurück. Die neue Auszubildene im Krankenhaus hat einen besonderen Einfluss auf seine Behandlung: Doodle-Hündin Lotte ist seit zwei Wochen angehende Therapiehündin. „Spontane Worte kommen ihm mit Lotte einfacher über die Lippen. Und Lotte zu streicheln, einfache Dinge, die man im Normalen mit ihr zu erleben, das prägt sich viel besser im Gehirn ein, als wenn ich immer nur dasitze und Übungen mit ihm mache“, erklärt Physiotherapeutin Anja Nieto im Interview mit RTL.

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Dank Lottes Anwesenheit wird Andreas Lange (49) beim Sprechen sicherer.
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Von der Fellnase zur Fachkraft

Therapiehunde sind speziell ausgebildete Begleiter, die Patienten in medizinischen Einrichtungen helfen, indem sie eine beruhigende Präsenz bieten und zu gezielten Übungen motivieren. „Lotte ist mega entspannt, findet jeden Menschen toll und kann mit jedem mitgehen. Und das ist auch wichtig für diese Eignung eigentlich, die sie ja dann haben muss“, beschreibt Anja Nieto.

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Doch ein feines Gespür für Menschen und ein passender Charakter sind nicht alles. „Sie darf nicht haaren, möglichst wenig Speichel produzieren und nicht bellen“, sagt Dr. Ralph Thinius, der gleichzeitig Chefarzt der neurologischen Frührehabilitation und Lottes Herrchen ist. Er hat die Hündin extra nach diesen Kriterien ausgesucht, damit sie die hygienischen Anforderungen in der Klinik erfüllt.

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Unverzichtbare Unterstützung

Auch wenn Lotte noch am Anfang ihrer Karriere steht, ist bereits jetzt klar: Sie wird ein wertvoller Teil des Klinikteams werden. In ein bis zwei Jahren wird sie ihre Prüfung ablegen und dann als vollwertige Kollegin auf vier Pfoten die Patienten der Asklepios Klinik noch umfassender unterstützen. Bis dahin sorgt sie schon jetzt für viele lachende Gesichter und positive Momente – ganz ohne Worte, nur durch ihre (speichelfreie) Präsenz.