Kommunikationsstratege Matthias Onken ordnet ein„Es war eine Peter-Tschentscher-Wahl”

Was lief im Hamburger Wahlkampf gut und warum?
Matthias Onken ist gut vernetzt in der Hamburger Politik und arbeitet als Kommunikationsexperte. Im Interview mit RTL Nord verrät er, warum SPD und CDU bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg überzeugen konnten.
War der richtige Kandidat das Erfolgsrezept?
Die CDU mit ihrem Kandidaten Dennis Thering ist mit 19,8 Prozent die zweitstärkste Partei bei der Bürgerschaftswahl. Und hat laut Onken etwas richtig gemacht. „Sie kamen wirklich aus dem Tal der Tränen mit 11 Prozent vor fünf Jahren und haben sich nahezu verdoppelt. Das ist ein ganz, ganz großer Erfolg für die Partei in Hamburg, aber sicher auch für den Spitzenkandidaten Dennis Thering. Der scheint der richtige Kandidat gewesen zu sein.”
Lese-Tipp: Alles Wahlkreise sind ausgezählt! So haben die Hamburger gewählt
Onken lobt bei der CDU die gelungene Abgrenzung zur AfD, die keine Stimmen von den Christdemokraten klauen konnte. „Die AfD hat ja in Hamburg jetzt bei der Bürgerschaftswahl ganz schlecht abgeschnitten. Da hat die CDU hier offenbar es nicht zugelassen, sich von der AfD Stimmen klauen zu lassen, sondern hat wirklich das konservative, seriöse Wählerpotenzial voll ausgeschöpft.”

Politik-Experte staunt: „Ein unfassbares Ergebnis”
Klarer Wahlsieger ist für Matthias Onken aber Peter Tschentscher. Denn auch bei den ausgezählten Personenstimmen konnte dieser, nach Experteneinschätzung, überzeugen „Da hat Peter Tschentscher weit über 600.000 Personenstimmen geholt. Ein unfassbar gutes Ergebnis, was aus meiner Sicht noch mal ganz klar bestätigt, dass das eine Bürgermeisterwahl ist, eine Peter-Tschentscher-Wahl.”
Lese-Tipp: Das steckt dahinter: Darum feiert Peter Tschentscher den Wahlerfolg mit diesem galaktischen Gruß
Video-Tipp: Der Mann hinter der Brille
Für Wahlsieger Peter Tschentscher geht es jetzt in die Sondierungsgespräche. Er hat die Wahl zwischen einer Koalition mit der CDU und den Grünen. Experte Matthias Onken weiß, dass er sich jetzt anhören wird, zu welchem Preis die CDU zu bekommen ist. „Er hat die Wahl(...) und wird dann auch mit dem Wissen um diesen Preis in die Gespräche mit den Grünen gehen.”
Stimmenverluste einfach erklärt
Die Grünen landen bei der Bürgerschaftswahl hinter der CDU. Onken sieht hier keinen Fehler im Wahlkampf: „Sie sind jetzt seit zehn Jahren Regierungspartei, das ist natürlich eine Zeit, wo auch sich so eine Partei als Regierungspartei etabliert.” Die Grünen, aber auch die SPD haben Wähler verloren. „Das ist ja für Regierungsparteien, die sehr lange regieren, auch ganz normal. Eigentlich ein Phänomen”, ordnet der Experte ein.
Jetzt liegt der Ball bei Peter Tschentscher, der in den nächsten Tagen entscheiden wird, mit wem die SPD in Hamburg eine Koalition bildet.