See oder Fußballfeld?Selbst bei Google nicht erkennbar! Auf diesem Sportplatz gibt’s nasse Füße

Bei Google Maps sieht man dort, wo der Sportplatz ist, nur einen braunen Fleck
Bei Google Maps sieht man dort, wo der Sportplatz ist, nur einen braunen Fleck.
Google Maps
von Robert Fladung und Larissa Pitzen

Braucht man hier zum Kicken etwa Schwimmflügel?
Wenn Hochwasser angesagt ist, heißt es für den Fußballverein in Hattenheim: alles in Sicherheit bringen! Denn ihr Trainingsplatz wird regelmäßig von den Fluten des Rheins überschwemmt. RTL-Reporter Robert Fladung spielt selbst beim SSV Hattenheim und nimmt uns mit zu dem Platz, der selbst auf Google Maps nicht als Sportplatz zu erkennen ist.

Vereinsheim: Pumpe im Keller installiert

Nein, hier kann man nicht Angeln – denn unter dieser Wasseroberfläche befindet sich ein Sportplatz. Doch regelmäßig wird der Platz vom nahegelegenen Rhein verschluckt, nämlich dann, wenn Hochwasser herrscht. Und genau dann steht für Robert und die anderen Vereinsmitglieder ordentlich Arbeit an.

Fotokollage: Links der überschwemmte Platz, links ein Vereinsmitglied steht knietief im Wasser
Der Sportplatz in Hattenheim wird regelmäßig überschwemmt.
Privat

Lese-Tipp: Auf diesem Fußballplatz ist alles krumm - und die Spieler lieben es

„Unter anderem müssen wir den Keller vorbereiten, hier befinden sich nämlich unsere Umkleidekabinen und unsere Materialien, die werden hochgestellt und die Tür wird zum Beispiel ausgehängt“, erklärt Reporter Robert Fladung. So könne das Wasser seinen Weg finden bis zu einer extra installierten Pumpe, die den Keller dann wieder leerpumpt. „Das Wasser kommt mittlerweile fast jedes Jahr auf den Platz in den letzten Jahren teilweise häufiger“, schreibt uns der Verein. Das Hochwasser sorge für viel Dreck und Arbeitsaufwand. Ganz davon abgesehen, dass der Verein sein Training dann auf Ausweich-Plätzen abhalten muss.

Fotokollage: Links die im Keller installierte Pumpe, rechts eine ausgehängte Tür auf einer Bank
Bei Hochwasser muss im Vereinsheim einiges vorbereitet werden.
Privat

Denn das sei laut Verein mit finanziellem Aufwand verbunden. Zudem müsse im Vereinsheim regelmäßig saniert werden. Diese Kosten übernehme allerdings die Stadt Etville.

Sportplatz als brauner Fleck auf Google

Und auch, wenn man sich die Aufnahmen von Google Maps anschaut, stellt man schnell fest: Ein Fußballfeld ist hier nicht zu erkennen. Keine Linien, kein Gras, kein Schotter, nur ein großer, brauner Fleck:

Fotokollage: Links das Google Maps-Foto von oben, links ein kleines Boot schwimmt auf dem überschwemmten Platz
Selbst auf Google erscheint der Sportplatz als brauner Fleck.
Google Maps, Privat
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Verein: „Die Zukunft des Vereins hängt an der Platzfrage“

Schon seit langem wünscht sich der Verein einen neuen Platz, am besten mit Kunstrasen. Diese seien beliebter, der Ascheplatz nicht mehr Standard: „Aufgrund der Lage kann im Hochwassergebiet aber kein neuer Kunstrasen gebaut werden, deshalb gibt es nur die Option eines neuen Platzes an einem neuen Standort.“

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Stadt sucht nacht Alternativen

Die Stadt wisse um das Problem, wie sie uns auf RTL-Anfrage antwortet: „Aspekte wie das Erhöhen oder auch Eindeichen der Anlage sowie mögliche Kunstrasenvarianten, aber auch die Variante des Naturrasens wurden und werden noch genau untersucht. Zusätzlich wurde seitens der Stadt mögliche Alternativflächen in den Blick genommen.“ Eine Alternativfläche sei demnach innerhalb des geplanten Stadtentwicklungsgebietes, welches aktuell politisch vorangetrieben werde.

Für Robert und die anderen Vereinsmitglieder heißt es also erst einmal abwarten oder eben zwischenzeitlich vielleicht auf Wasserball umstellen?