Diese Leidenschaft geht über das Leben hinaus
Unheilbar kranke Leichtathletin will „auf dem Sportplatz sterben”

Rositsa Aliosmanov war auf der Spitze des Treppchens, doch nun muss sie um jeden Tag kämpfen!
Denn die 42-jährige Leichtathletin leidet unheilbar unter Krebs. Aufgrund der Chemotherapie ist sie oft wochenlang erschöpft und kann ihrer Leidenschaft, der Trainer-Tätigkeit, nicht mehr nachgehen. Wie sie es vielleicht wieder auf die Tartan-Bahn schafft, erklärt uns ihr Ehemann im RTL-Interview.
„Heilung kommt nicht infrage”
Fröhlich lächelnd blickt Rositsa Aliosmanov in die Kamera. In der Hand hält sie eine Urkunde. Stolz präsentiert die Leichtathletin-Trainerin ihren Erfolg vor der Linse, trotz Krankheit. Denn Rositsa hat Krebs. „Wenn sie zu Wettbewerben fährt, ist sie in einer anderen Welt“, sagt ihr Mann Erol im RTL-Interview. Nun war vorerst das letzte Mal, dass sie mit ihrem Team feiern kann. Fünf Tage später verschlechtert sich ihr Zustand wieder.
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Ihr Leiden beginnt 2022, als es ihr immer schlechter geht. Nach eineinhalb Jahren kommt die endgültige Diagnose: Rositsa hat Lungenkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium. „Heilung kommt nicht infrage, das kann die heutige Medizin noch nicht bewirken“, sagt ihr Mann. Mittlerweile hat der Krebs gestreut. Hoffnung gibt es kaum. Doch Rositsa hat noch ein Ziel. „Sie wünscht sich, auf dem Sportplatz zu sterben“, sagt ihr Mann.
Ehemalige Bulgarische Meisterin
Ein Wunsch, der sinnbildlich für Rotsitsas Leben und Wirken steht. In ihrer Heimat Bulgarien konnte sie große Erfolge feiern, war zwischen 1995 und 1997 Bulgarische Meisterin im 1.500- und 3.000-Meter-Lauf. Als sie 2012 mit ihrer Familie nach Deutschland kommt, ist für die heute 42-Jährige klar, dass sie ihrer Leidenschaft, der Leichtathletik, weiter nachgehen will.
Im Hessischen Roßdorf bei Darmstadt trainiert sie seit 2017 die U-10-Jugend. Auch nachdem sie die niederschmetternde Krebsdiagnse erhält. „Wenn sie auf dem Sportplatz ist, vergisst sie ihre Krankheit und fühlt sich wohl, wenn auch nur für diese zwei Stunden. Die Kinder mögen sie sehr. Trotz ihrer Krankheit macht sie weiter mit dem Training und wir wollen, dass sie ihre letzten Tage ihre leidenschaftliche Trainertätigkeit ausüben kann.“

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Spezielle Behandlung gibt Hoffnung
Denn das ist momentan nicht möglich. Die Chemotherapie hat zu starke Nebenwirkungen. Hilfe verspricht da eine Dendritische Zell-Behandlung, die ihr Immunsystem unterstützt. Doch die ist teuer und wird nicht von der Kasse gezahlt.
Deshalb startet sie gemeinsam mit ihrer Familie einen Spendenaufruf im Internet. Damit sie in der wenigen Zeit, die ihr auf dieser Welt noch bleibt, so oft wie möglich grinsend mit Urkunde in der Hand in die Kamera lächeln kann.