Barmer-Arztreport 2025 liefert alarmierende Zahlen

Hautkrebszahlen explodieren! Welche Gruppe besonders gefährdet ist

Hautkrebsscreening bei Arzt
Ab einem Alter von 35 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf ein Hautkrebsscreening
Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

Mehr als doppelt so viel schwarzer Hautkrebs wie vor 20 Jahren, bei weißem Hautkrebs haben sich die Zahlen sogar nahezu verdreifacht!
Zu diesen erschreckenden Ergebnissen kommt der aktuelle Arztreport der Barmer-Krankenkasse. Wer besonders gefährdet ist und bei welcher Gruppe die Hautkrebsfälle hingegen abgenommen haben.

Ältere Jahrgänge haben höheres Hautkrebsrisiko

Im Jahr 2023 erhielten laut dem Barmer-Arztreport rund 417.400 Menschen in Deutschland die Diagnose schwarzer Hautkrebs, im Jahr 2005 waren es noch gut 188.600. Weißer Hautkrebs wurde im Jahr 2023 bei rund 1,8 Millionen Menschen dokumentiert, im Jahr 2005 waren es etwa 630.000.

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Wenig überraschend: Vor allem bei Menschen mittleren und höheren Alters seien die Hautkrebsfälle gestiegen. In den Geburtenjahrgängen ab Ende der 1950er-Jahre zeigen sich steigende Risiken, heißt es in der Pressemitteilung der Barmer-Krankenkasse. So lag beispielsweise das Risiko für schwarzen Hautkrebs bei 1968 geborenen Frauen doppelt so hoch wie im Jahrgang 1952.

Der Grund: „Schwere Sonnenbrände in jüngeren Jahren hinterlassen bleibende Schäden. Jetzt werden die Spätfolgen einer Zeit sichtbar, in der Sonnenbaden ohne ausreichenden Schutz vor der UV-Strahlung weit verbreitet war”, vermutet Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. „Es ist zu befürchten, dass die Zahl der Betroffenen weiter steigt. Gerade für ältere Menschen sind Screenings jetzt umso wichtiger, um eine mögliche Hautkrebserkrankung frühzeitig zu entdecken.“

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Weniger Fälle bei Jahrgängen ab 1980

Bei jüngeren Menschen haben die Fallzahlen hingegen abgenommen. Spätestens bei den Jahrgängen nach 1980 scheint das Hautkrebsrisiko laut Barmer-Arztreport wieder zu sinken. So weise beispielsweise der Jahrgang 1995 ein geringeres Hautkrebsrisiko auf als der Jahrgang 1955.

Dies könne die Folge von mehr Achtsamkeit für die Risiken von Sonnenbaden und Solarienbesuchen sein, heißt es weiter. „Die meisten Hautkrebserkrankungen werden durch UV-Strahlung verursacht, schwarzer Hautkrebs besonders durch Sonnenbrände in der Kindheit”, erklärt Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi, Autor des Arztreports und Geschäftsführer des aQua-Instituts in Göttingen.

Prävention sei demnach das beste Mittel, um das Hautkrebsrisiko zu senken – „sei es durch Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, langärmlige Kleidung, Sonnenhüte und die Vermeidung der direkten Sonne. Dies kann man gar nicht oft genug betonen, denn die Haut vergisst keinen Sonnenbrand.“ Auch von künstlicher UV-Strahlung wie bei Solarien rät Szecsenyi ab.

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Mehr Frauen als Männer von Hautkrebs betroffen

Weiter geht aus dem Arztreport hervor, dass Frauen deutlich häufiger von Hautkrebs betroffen sind als Männer. Im Jahr 2023 lebten in Deutschland 225.600 Frauen mit der Diagnose Hautkrebs, bei den Männern waren es nur 191.800.

Interessant: Die Neuerkrankungsrate lag hingegen bei Männern höher als bei Frauen, mit 32,0 zu 28,8 je 100.000 Fälle im Jahr 2022. Der Grund? „Eine wesentliche Rolle spielt dabei, dass die Diagnosen bei Frauen früher gestellt werden und sie zugleich länger mit den Diagnosen überleben”, wird Szecsenyi zitiert.

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Immer mehr Hautkrebs-Behandlungen in Krankenhäusern

Laut Arztreport müssten immer mehr Menschen aufgrund von Hautkrebs in Krankenhäusern versorgt werden – sowohl bei schwarzem wie auch bei weißem Hautkrebs. „In den kommenden Jahren könnte es noch deutlich mehr Betroffene geben, das lässt sich zum Teil bereits durch die alternde Gesellschaft erklären. Es bleibt zu hoffen, dass der Anstieg durch primäre Prävention und entsprechendes Verhalten abgebremst werden kann“, so Barmer-Chef Straub. (akr)

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