Mehrere Ausbrüche rund um Rom
Frau (82) stirbt an West-Nil-Fieber! Weitere schwere Fälle in Italien

Sie kam verwirrt und fiebrig ins Krankenhaus – jetzt ist sie tot!
Mitten in der Haupturlaubszeit ist in Italien eine Frau am gefährlichen West-Nil-Fieber gestorben. Die 82-Jährige kam aus Nerola, einem Dorf rund 50 Kilometer von Rom entfernt. Und sie ist nicht die einzige, die sich angesteckt hat.
Italien meldet weitere schwere West-Nil-Virus-Fälle
In der auch bei Touristen beliebten Region Latium (Lazio) in Mittelitalien gibt es aktuell sechs weitere bestätigte West-Nil-Virus-Fälle, wie der Sender Rai News berichtet. Die Dunkelziffer könnte aber höher sein, denn viele Fälle werden gar nicht erst erkannt und gemeldet. Zwei Männer im Alter von 63 und 72 Jahren seien sogar in kritischen Zustand. Sie sollen noch an weiteren Vorerkrankungen leiden. Die 82-Jährige sei aber komplett gesund gewesen, bevor sie sich mit der Krankheit infizierte und starb.
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Die Fälle sollen nach bisherigen Erkenntnissen unabhängig von einander aufgetreten sein. Die Patienten hätten keinen Kontakt zueinander gehabt. Auffällig sei nur, dass sie alle in der Region Latinum gelebt hätten. Auch ein Pferd sei am West-Nil-Fieber erkrankt und gestorben.

Menschen in Latium sollen sich vor Mücken schützen
Laut RKI wird das Virus hauptsächlich von Stechmücken zwischen wildlebenden Vögeln übertragen. Über Vögel infizierte Mücken können das Virus aber auch auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. Genau das scheint in Italien jetzt mehrfach passiert zu sein. Besonders für ältere und kranke Menschen kann eine Infektion gefährlich werden.
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„Es gibt keinen Impfstoff gegen das West-Nil-Fieber. Impfstoffe werden derzeit entwickelt, aber derzeit besteht die Prävention hauptsächlich darin, das Risiko von Mückenstichen zu verringern“, heißt es auch auf der Internetseite der Gesundheitsbehörde von Latinum. Auch eine spezielle Behandlung gebe es nicht. Bei den meisten Menschen würden die Symptome nach einigen Tagen wieder abklingen. Bei schweren Verläufen müssten die Patienten aber im Krankenhaus versorgt und teils auch künstlich beatmet werden.
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Was tut Latium, um Menschen vor dem West-Nil-Virus zu schützen?
Die Region Latinum hat wegen der Virusgefahr am 17. Juli darum zusätzliche Schutzmaßnahmen eingeführt. Die sehen unter anderem vor, dass Patienten mit plötzlichem Fieber gezielt auf das Virus getestet werden sollen. Auch Pferdehöfe in der Nähe von Ausbrüchen sollen genauer untersucht werden. Außerdem wollen die Behörden Insektenbekämpfungsmittel rund um die Orte einsetzen, in denen eine Ansteckung passiert ist.
Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus Afrika, wie es auf der Internetseite Salute Lazio heißt. Es wurde demnach erstmals 1937 im West-Nil-Distrikt in Uganda festgestellt – daher auch der Name. Inzwischen tritt es aber auch in Europa auf. In Deutschland wurde im August 2018 erstmals ein mit dem Erreger infizierter Vogel gefunden. 2019 hatte das RKI erstmals Infektionen bei Menschen erfasst, die auf eine Übertragung durch heimische Mücken zurückgingen. (jgr)