Darum sollen die Namen verschwinden Aus für Veggie-Burger, Tofu-Wurst & Co! EU-Abgeordnete stimmen für Verbot

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„Veggie-Schnitzel” – von Namen wie diesen müssen wir uns im Kühlregal wohl bald verabschieden.
picture alliance/dpa | Marijan Murat

Müssen jetzt alle Produkte umbenannt werden?
Begriffe wie „Burger“ und „Schnitzel“ sollen bald nur noch für echtes Fleisch gelten – so will es das EU-Parlament. Doch viele Firmen und Verbraucherschützer wehren sich massiv gegen diese Pläne.

Darum soll der Veggie-Burger verschwinden

In Straßburg ist die Entscheidung gefallen: Eine Mehrheit der Abgeordneten im EU-Parlament hat sich dafür ausgesprochen, dass Begriffe wie „Steak“, „Wurst“ und Co. künftig nur noch für tierische Produkte gelten. Damit sollen pflanzliche Alternativen wie „Veggie-Burger“ oder „Soja-Schnitzel“ bald anders heißen. Damit die Vorgaben in Kraft treten, müssen aber noch die 27 EU-Mitgliedsländer zustimmen.

Vorhaben soll auch Landwirte schützen

Die Abgeordnete Céline Imart, die dafür zuständig ist, sieht „ein echtes Verwechslungsrisiko“. Ihrer Meinung nach bieten pflanzliche Ersatzprodukte nicht die gleichen Nährwerte wie ihre tierischen Originale. Die Politikerin der EVP-Fraktion, zu der auch die CDU und CSU gehören, will mit diesem Vorhaben außerdem die Landwirte schützen.

Lese-Tipp: Darf das Veggie-Schnitzel bald nicht mehr so heißen?

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Hersteller und Verbraucher schlagen Alarm

Doch Verbraucherschützer und Firmen aus der Lebensmittelbranche kritisieren die Pläne scharf. Die Organisation Foodwatch teilt mit: „Niemand kaufe versehentlich Tofuwürstchen, weil er glaube, es seien Rinderwürste.“ Mehrere große Unternehmen wie Aldi Süd, Lidl und Burger King haben sich in einem gemeinsamen Brief ebenfalls gegen das Verbot ausgesprochen.

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Deutschland ist der größte Markt für pflanzliche Alternativen in Europa. Hierzulande wurden im Jahr 2024 rund 121.600 Tonnen Fleischersatz hergestellt. Das ist doppelt so viel wie noch im Jahr 2019.

Nun muss das Parlament in Verhandlungen mit den EU-Staaten eine endgültige Einigung finden. Die Bundesregierung hat sich bislang zu diesem Beschluss des Parlaments nicht geäußert. (abl/dpa)