15-Jähriger soll von Pastor missbraucht worden seinVater vor Gericht! Hat er den eigenen Sohn zur Prostitution gezwungen?

Ein Vater sollte sein Kind doch eigentlich beschützen!
Die Dinge, die die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vorwirft, klingen extrem grausam. Der 47-Jährige soll seinen minderjährigen Sohn mehrfach zur Prostitution gezwungen haben. Dafür ließ er sich angeblich bezahlen.
Der Vater streitet alles ab
Michael H. schüttelt auf der Anklagebank immer wieder den Kopf als verlesen wird, was er seinem eigenen Kind angetan haben soll. Er will es nicht getan haben, bestreitet die Vorwürfe. Das lässt der Angeklagte zum Prozessstart vor dem Hamburger Landgericht am Dienstag (1. Juli) über seinen Verteidiger ausrichten. Verantworten muss er sich unter anderem wegen besonders schwerer Zwangsprostitution und Zuhälterei.
Als der Junge sich wehrt, soll sein Vater ihm gedroht haben
Angefangen haben soll das Martyrium schon im März 2022. 2.800 Euro soll Michael H. damals von einem Pastor bekommen haben, damit der seinem 15-jährigen Sohn unter anderem dabei zuschauen kann, wie er sexuelle Handlungen an sich vornimmt. Michael H. soll dem Pastor bei dem Treffen außerdem ein Gramm Kokain verkauft haben.
Immer wieder soll der 15-Jährige versucht haben, sich gegen seinen Vater zu wehren. Laut Anklage habe er ihm gesagt, dass er das nicht tun wolle. Daraufhin soll sein Vater ihm gedroht haben, seinen Kopf gegen eine Wand zu schlagen bis er bewusstlos wird. Dem Jungen soll er 800 Euro des Geldes gegeben haben, das der Pastor gezahlt haben soll. Die restlichen 2.000 Euro soll Michael H. behalten haben.
Der beschuldigte Pastor verliert seinen Job
Auch gegen den Pastor M., der den Jungen sexuell missbraucht haben soll, ist laut Staatsanwaltschaft Anklage erhoben worden. Als die Nordkirche Ende März 2025 von den Vorwürfen erfährt, reagiert sie. Dieter Schulz, leitender Pressesprecher der Nordkirche zu RTL: „Gegen den von den Vorwürfen betroffenen Pastor wurde ein Disziplinarverfahren eröffnet. Der von den Vorwürfen betroffene Pastor wurde unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe vom Dienst suspendiert.”
Und weiter: „Hinweise auf Fehlverhalten – insbesondere im sensiblen Bereich sexualisierter Gewalt – werden in der Nordkirche sehr ernst genommen und unverzüglich sowie umfassend geprüft. Unsere Haltung ist eindeutig: Jeder einzelne Fall verpflichtet uns, konsequent hinzuschauen, Strukturen zu überprüfen und Betroffene zu schützen.”
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Der angeklagte Vater soll sogar dabei zugeschaut haben
Der Albtraum des Jungen soll rund vier Monate angedauert haben: Der Angeklagte soll über Online-Escort-Profile fünf weitere Treffen mit Freiern organisiert und seinen Sohn unter anderem zum Sex gezwungen haben. Auch mit dem Pastor musste sich der Junge laut Anklage zwei weitere Male treffen. Der Angeklagte soll zum Teil bei den grausamen Taten zugeschaut haben.
Der Junge und seine Mutter zeigen Michael H. schließlich an. Wie das Verhältnis zwischen ihm und seinem Sohn aktuell ist, ist nicht bekannt. Verteidiger Christian Gotthardt zu RTL: „Ich möchte nichts über die privaten Verhältnisse von meinem Mandanten darlegen. Er ist schon belastet genug mit dem öffentlichen Szenario hier.”
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Michael H. droht eine Gefängnisstrafe. Melina Traumann von der Hamburger Staatsanwaltschaft zu RTL: „Das Gesetz sieht für besonders schwere Zwangsprostitution eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr bis zu zehn Jahren vor.” Nach nur 20 Minuten ist der Prozessauftakt vorbei. Der Sohn des Angeklagten ist am ersten Verhandlungstag nicht anwesend. Der Prozess wird fortgesetzt.