Drittstärkstes je gemessenes Beben Erdbeben in den Niederlanden – Erdgasförderung schuld?

Das Groninger Gasfeld war zeitweise das größte in ganz Europa. Erst 2024 wurde die Förderung eingestellt (Symbolfoto)
Das Groninger Gasfeld war zeitweise das größte in ganz Europa. Erst 2024 wurde die Förderung eingestellt (Symbolfoto)
picture alliance / ANP | Vincent Jannink

Schrecksekunden in unserem Nachbarland!
Der Norden der Niederlande ist am Freitag von einem der stärksten jemals in der Region registrierten Erdbeben erschüttert worden. Der Erdstoß der Stärke 3,4 habe sich am frühen Morgen im Dorf Zeerijp in der Provinz Groningen ereignet, teilte das Königliche Meteorologie-Institut mit.

Jahrzehntelange Erdbeben versetzten Region in Angst

„Es war das drittstärkste jemals in der Region registrierte Erdbeben.“ Regierungschef Dick Schoof machte die Erdgasförderung in der Provinz bis zum vergangenen Jahr verantwortlich. „Das heftige Erdbeben der letzten Nacht ist zutiefst erschütternd“, so Schoof. „Es zeigt die anhaltenden Folgen der Erdgasförderung in der Provinz.“

Die Förderung im Groninger Gasfeld, dem zeitweise größten Europas, war im vergangenen Jahr endgültig eingestellt worden. Vorausgegangen waren jahrzehntelange Erdbeben, welche die Bevölkerung in Dauer-Angst versetzten. Diese bodennahen Beben entstehen durch Vakuumblasen, die sich bei der Gasförderung bilden.

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Auswirkungen von Gasförderung werden lange anhalten

Auch seit Ende der Gasförderung gibt es weiter Beben. Das Königliche Meteorologie-Institut kann nach eigenen Angaben nicht vorhersagen, wann diese aufhören werden: „Ihre Anzahl wird abnehmen, ebenso wie die Zahl starker Erdbeben. Dies kann jedoch viele Jahre dauern, noch immer sind stärkere Beben möglich.”

Durch das Beben am Freitag wurde niemand verletzt. Es gab laut Behörden aber einige Schadensmeldungen. (AFP)