Forscher irritieren mit Vorschlag
Töten für den Artenschutz! Sollten überschüssige Zootiere verfüttert werden?
Tierfreunde sind entsetzt!
Eine Forschungsgruppe der Universität Zürich hat vorgeschlagen, Zootiere gezielt zu töten und ihr Fleisch zu verfüttern. Damit würden Zoos nicht nur Geld sparen, sondern auch aktiv Artenschutz betreiben, so die Theorie.
Gezieltes Töten soll überbelegte Gehege in Zoos entlasten
Durch das Töten von Tieren könnte wieder Platz in überbelegten Gehegen geschaffen werden und die Population in den Zoos könnte jünger und gesünder werden. Denn Zoos sollen keine Sammlung überalterter Tiere werden, sondern sollten Tiere erhalten, die sonst aussterben könnten, meinen die Forscher.
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Dr. Marco Roller, Tierarzt im Zoo Karlsruhe, erklärt im RTL-Interview, dass Platzkapazitäten „für manche Tierarten eben auch begrenzt“ seien. „Und das ist eine sehr schwere Entscheidung. Und die macht auch keinem von uns Spaß, Tiere aus diesen Arterhaltungsgründen zum Management dieser Population töten zu müssen”, erklärt er.

Tierschützer schlagen andere Maßnahmen für Zootiere vor
Bei Tierschützern kommt der Vorschlag gar nicht gut an. „Das Töten als Populationsmanagementmethode ist so eigentlich nicht tragbar“, findet James Brückner vom Deutscher Tierschutzbund. Er schlägt stattdessen andere Maßnahmen vor, um die Anzahl der Tiere in den Gehegen im Griff zu behalten.
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„Beispielsweise das Trennen von Geschlechtspartnern, die Unterbringung von Tieren in anderen Einrichtungen, die Gabe von Verhütungsmitteln“, zählt Brückner auf. „Im Zweifel müssen Zoos halt ihre Artenschutzkonzepte auch noch mal umstellen und sich auf bestimmte Tierarten fokussieren.“ (jgr)