Beziehungsdrama eskaliert: Sie wollte ihn töten!Frau (26) übergießt Ex-Partner mit Ameisensäure

So ätzend wie Salzsäure!
Eine 26-Jährige greift ihren Ex-Mann in Schladen in Niedersachsen, mit hochkonzentrierter Ameisensäure an. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wegen versuchten Mordes und spricht von einem außergewöhnlichen Fall: Sehr selten komme es vor, dass Frauen eine solche Säureattacke begehen. Jetzt liegen exklusive Einblicke in den Ermittlungsstand vor.
Die Einsatzkräfte glaubten, er überlebt die Tat nicht
Als die Einsatzkräfte am Tatort eintreffen, bietet sich ihnen ein dramatisches Bild. Für den 32-jährigen Mann sieht es zunächst schlecht aus. „Die ersten Prognosen der Einsatzkräfte vor Ort waren: Der schafft es nicht”, erklärt Oberstaatsanwalt Hans Christian Wolters im Gespräch mit RTL. Der schwer verletzte Mann war zuvor von Nachbarn entdeckt worden, nachdem er mit Verätzungen am Körper aus seinem ehemaligen Wohnhaus auf die Straße gerannt war.
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Die Tat ereignet sich am frühen Freitagabend (7. November). Nach derzeitigen Erkenntnissen übergießt die Frau ihren Ex-Mann unvermittelt mit hochkonzentrierter Ameisensäure, die vor allem Gesicht und Kopf trifft. Auch sie selbst erleidet dabei Verätzungen. Beide werden in eine Spezialklinik gebracht. Während die Frau bereits nach einem Tag entlassen werden kann, schwebt ihr Ex-Mann zunächst in Lebensgefahr.
Alles, weil er sich trennte?
Die Ehe des Paares war ofenbar schon Monate zuvor zerbrochen. Der Mann sei bereits ausgezogen, solle sich aber wegen der gemeinsamen Kinder, die zum Tatzeitpunkt zwei und drei Jahre alt sind, weiterhin regelmäßig im alten Haus aufgehalten haben, wie auch am Tag des Vorfalls. Ob es vor der Tat zu einem Streit zwischen den Ex-Partnern gekommen ist, ist laut Staatsanwaltschaft bislang unklar. Als mögliches Tatmotiv vermutet die Staatsanwaltschaft die Trennung des Mannes.
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Im Video: Lebensgefahr nach Säureangriff
Frauen sind selten Täter bei Säureangriffen
Ameisensäure wird unter anderem in der Schädlingsbekämpfung, als Konservierungs- und Reinigungsmittel, in der Tierhaltung sowie in der Leder- und Textilindustrie verwendet. Die Substanz ist zwar frei verkäuflich, jedoch meist in verdünnter Form. In Kontakt mit der Haut kann sie ähnliche Verätzungen wie Salzsäure verursachen. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau die Tat geplant hatte. Woher die Täterin die hochkonzentrierte Ameisensäure bekommen hat, ist derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen.
Für Oberstaatsanwalt Wolters ist der Fall außergewöhnlich. „Säureangriffe haben wir hier eher selten. Und dass eine Frau solch eine Tat verübt, ist eher ungewöhnlich”, erklärt er. Häufig seien die Täter Männer, die andere Männer oder Frauen attackieren. In seiner Laufbahn bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig habe er einen solchen Fall noch nicht erlebt.
Er ist der Schlüssel zur Lösung des Falls!
Seit ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus sitzt die 26-Jährige in Untersuchungshaft. Gegen sie wurde inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung erlassen. Die beiden Kleinkinder, die sich während der Tat wohl auch im Haus, jedoch nicht in unmittelbarer Nähe des Geschehens befanden, soll das Jugendamt in die Obhut Verwandter übergeben haben.
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Das Opfer ist weiterhin im Krankenhaus, aber mittlerweile außer Lebensgefahr. „Der Mann hat ganz großes Glück gehabt. Wir wissen aber noch nicht, was für langfristige Folgen der Vorfall für ihn haben wird”, so Wolters. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an. Das Opfer gilt als zentrale Person zur Aufklärung der Tat. „Sobald er vernehmungsfähig ist, werden wir mehr über den Tatverlauf erfahren”, erklärt der Oberstaatsanwalt.
Quellen: eigene RTL-Recherche































