Jetzt drohen ihm sieben Jahre Knast
Schiffbrüchiger überlebt 67 Tage neben totem Bruder und Neffen in Schlauchboot

Er ist nur ganz knapp mit dem Leben davongekommen.
Walbeobachter Mikhail Pichugin (45) verbrachte über zwei Monate in einem Schlauchboot mit den Leichen seines Bruders und seines Neffen, dann wurde er gerettet. Weil er für den Tod seiner Familienmitglieder verantwortlich sein soll, muss er womöglich lange ins Gefängnis.
Schiffbrüchige hunderte Kilometer aufs Meer hinausgetrieben
Die Gruppe ist im August 2024 auf dem Rückweg von einer Walbeobachtungstour, als der Motor ihres Bootes streikt. Die Männer werden hunderte Kilometer aufs Ochotskische Meer im Nordosten Russlands hinausgetrieben, berichtet die Daily Mail. Russische Rettungskräfte suchen vergeblich nach den Männern und kommen nach einem Monat offenbar zu dem Schluss, dass ihre Überlebenschancen im stürmischen Meer gering sind.
Doch nach 67 Tagen das Wunder: Ein Fischerboot entdeckt das vermisste Schlauchboot. Mikhail Pichugin erzählt seinen Rettern, der 16-jährige Ilya sei als Erster gestorben: verhungert, da er „kaum etwas zu essen” bekommen habe. „Danach ist sein Vater verrückt geworden. Sergei hat geweint und geschrien und ist dann ins Wasser gesprungen.” Er habe seinen Bruder aus dem Wasser gezogen und versucht, ihn aufzupäppeln. Aber nach zehn Tagen sei auch er gestorben.
Lese-Tipp: Taucher-Paar überlebt 38 Stunden auf offenem Meer
Mikhail Pichugin soll für Tod seiner Verwandten verantwortlich sein
Der ausgezehrte Pichugin wird in Russland als Held gefeiert, weil er so lange unter unmenschlichen Bedingungen überlebt hat. Doch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 45-Jährigen: Er soll Regeln für den Transport auf See verletzt und dadurch den Tod seines Bruders und seines Neffen verursacht haben.
Mikhail Pichugin soll laut Daily Mail seine Schuld eingestanden und erklärt haben, sich mit dem Boot „zu weit von Ufer entfernt” zu haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm sieben Jahre Haft. (bst)