Unbeschrankter BahnübergangNach tödlichen Unfällen in Vechta: Anton Siemer kämpfte sechs Jahre für mehr Sicherheit

von Vanessa de Lacaze

„Diese Bilder, die gehen einfach nicht weg.“
Jedes Mal, wenn Anton Siemer an dem unbeschrankten Bahnübergang in Vechta (Niedersachsen) steht, zieht sich in ihm alles zusammen. An diesem Ort hat er zwei geliebte Menschen verloren – seine Cousine und seinen besten Freund. Beide starben bei Zugunfällen. Für Siemer ist klar: Schranken hätten ihre Leben retten können. Doch jahrelang geschieht nichts – trotz zahlreicher Versprechen. Jetzt gibt es endlich Hoffnung! Mit Unterstützung von RTL bewegt sich etwas. Wie das gelungen ist, seht ihr im Video.

„Er war sofort tot”

Der Bahnübergang in Vechta war lange Zeit eine tödliche Falle. Nur ein Andreaskreuz und ein unscheinbares Warnschild wiesen auf die Gefahr hin. 2019 kam es hier zur Katastrophe: Familienvater Lars H. verlor an dieser Stelle sein Leben. Sein Auto wurde von einem Zug erfasst und seitlich gerammt. „Er war sofort tot“, erzählt sein Freund Anton Siemer im Gespräch mit RTL. Der Aufprall war so heftig, dass das Fahrzeug in Flammen aufging – selbst Gleise und Leitungen wurden beschädigt.

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Bereits damals meldeten sich Anwohner bei RTL und forderten: Dieser Übergang braucht endlich Schranken! Im Oktober 2019 versprach der damalige Bürgermeisterkandidat Kristian Kater: „Wenn ich Bürgermeister bin, werde ich alles dafür tun, dass endlich gehandelt wird – am besten mit einer Schranke.“ Doch nach der Wahl passiert lange nichts. Zuständigkeiten werden hin- und hergeschoben.

Endlich eine Schranke!

Doch Beharrlichkeit zahlt sich aus! Sechs Jahre später steht Kater als amtierender Bürgermeister erneut vor der Kamera und erklärt: „Die Abstimmung zwischen Bund, Land und Bahn hat sich leider hingezogen. Aber jetzt ist der Bau für 2025 geplant.“ Und diesmal hält er Wort.

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Sechs Jahre lang haben RTL und Anton Siemer gemeinsam für mehr Sicherheit gekämpft – damit kein weiterer Mensch hier sein Leben verliert. Inzwischen sind die Arbeiten gestartet, die Schranke wird gebaut. Für Anton ist das ein kleiner Sieg mit großer Wirkung: „Wir hier sind einfach nur froh, dass endlich etwas passiert ist.“ (lmi)